Von Marc Nitzsche
Jahrzehntelang führten speziell die USA einen ebenso erbitterten wie letztlich sinnlosen Krieg gegen Drogen. In Bezug auf Cannabis kann davon heute keine Rede mehr sein. Mittlerweile ist das Rausch-Kraut in 23 Bundesstaaten für medizinische Zwecke erlaubt. In Colorado und Washington sind Marihuana und Haschisch seit einigen Monaten sogar nahezu vollständig legalisiert. Dadurch entstanden innerhalb kürzester Zeit haufenweise börsennotierte Unternehmen, die ihr Geld mit einem Genussmittel verdienen möchten, das nachweislich harmloser als Alkohol ist. Aber wie aussichtsreich sind solche Papiere für Investoren eigentlich?
Milliarden-Markt im Entstehen
In diesem Zusammenhang muss man sich zunächst klar machen, dass durch die 180-Grad-Wende in den Vereinigten Staaten ein Milliarden-Markt entsteht. Wie groß dieser letztlich werden wird, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt natürlich noch nicht verlässlich sagen. Schätzungen zufolge soll der Umsatz allein 2014 um 66,1 Prozent auf 2,6 Milliarden Dollar anziehen. Bis 2018 könnte das Volumen dann bereits auf 10 Milliarden Dollar nach oben schnellen. Andere Experten erwarten, dass in einigen Jahren zwischen 60 und 100 Milliarden Dollar umgesetzt werden, was angesichts der 300 Milliarden Dollar, die im illegalen Handel pro Jahr umgesetzt werden, sicher nicht völlig unrealistisch anmutet.
Dennoch ist beim Einstieg in Cannabis-Aktien derzeit keine Eile geboten. Nach ihren Höhenflug zu Jahresbeginn sind die Kurse der meist im Cent-Bereich notierenden Papiere um 50 bis 90 Prozent gefallen. Angesichts einer derartigen Volatilität sind Cannabis-Aktien nur für High-Risk-Investoren interessant.
Marc Nitzsche ist Herausgeber des Rohstoff-Trader.
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