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Endlich einmal ein guter Vorschlag

Freitag, 25. März 2022 um 11:06

Von Bernd Niquet

Eigentlich mag ich ja Intellektuelle wie die Schauspielerin Katja Riemann nicht, die wie andere Prominente, Politiker und Wissenschaftler den Appell gegen den Krieg in der Ukraine unterzeichnet hat. Doch endlich macht einmal etwas Sinn, was solche Leute hier starten, finde ich.

Bei dem ganzen Gelaber auf dem Gipfel der NATO, der G7- und der EU-Staaten kommt ja sowieso nichts anderes heraus als Stoltenbergsche Floskeln über die lange Frist, in der wir ohnehin schon alle tot sind, vor allem wenn wir in der Ukraine leben.

Und natürlich kommt da auch wieder das, was unsere kleine Kanzler-Attrappe immer sagt, nämlich dass wir nicht in den Ukraine-Krieg eingreifen werden, weil dieser Krieg einfach aufzuhören hat. Und Punkt.

Die Künstler:innen, Prominenten und sonstigen Raketen aus Wissenschaft und Politik bringen es da viel besser auf den Punkt, finde ich. Denn in ihrem Manifest heißt es:

„Die Anschaffung von konventionellen Waffen wie Kampfflugzeugen und bewaffnungsfähigen Drohnen als Abschreckung unter atomaren Militärblöcken ist sinnlos.“

Genauso ist es nämlich. Ficken unter atomaren Militärblöcken macht dann zwar auch keinen Sinn mehr, Frau Riemann, doch sei es drum. An solchen Nebensächlichkeiten dürfen die großen Dinge nicht scheitern.

Auf den Punkt gebracht ist dann alles in den beiden letzten beiden Sätzen des Appells konzentriert, die da lauten: „Die auf Jahrzehnte geplante Hochrüstung beendet das Sterben in der Ukraine nicht, macht unsere Welt nicht friedlicher und nicht sicherer. Wir können sie uns im Namen der Zukunft nicht leisten.“

Genau das ist es doch. Für mich ist das endlich einmal ein Beitrag, der der Gerechtigkeit Genüge tut. Und darum dreht es sich doch.

Wenn wir die Ukrainer nicht schützen können und sie sterben lassen müssen, warum sollten wir es uns dann leisten, selbst weiterzuleben? Das können wir uns nämlich nicht leisten, monetär genauso wenig wie moralisch.

Denn letztlich ist nur unser Planet Erde und sein Weiterbestand wichtig. Was mit uns da passiert, ist egal. Und zwar egal, ob wir Ukrainer, Frankfurter, Thüringer, Krakauer oder Pølser mit Pulsschlag sind.

Beim Sterben sind wir alle gleich. Und das ist auch gut und richtig so.

 

Anregungen oder Kritik bitte an Bernd Niquet

 

******* Von Bernd Niquet ist ein n e u e s Buch erschienen *******

Bernd Niquet, „Jenseits des Geldes. SIEBENTER TEIL“, Engelsdorfer Verlag, Leipzig 2021, 635 Seiten, 22 Euro

Am besten portofrei direkt beim Verlag bestellen: www.engelsdorfer-verlag.de

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In Kleists Drama "Penthesilea" geht es um den Konflikt zwischen einem gefühlsintensiven Individuum und der gesellschaftlichen Ordnung, die diesen Gefühlen entgegensteht. Penthesilea, die Königin der Amazonen, erobert im Kampf Männer, um sie zur Zeugung neuer Kriegerinnen mitzunehmen. Nach vollzogenem Zeugungsakt entlässt sie die Männer wieder in die Freiheit. Nur ihrem Geliebten stellt sie nach, was diesen letztlich sein Leben kostet. Kann es sein, dass ich in meinem Leben mehrmals nur haarscharf an vielem aus dieser Tragödie vorbeigeschrappt bin? Und dann ist ja auch noch Bernd Heinrich Wilhelm von Kleist nur unweit meiner Wohnung freiwillig aus dem Leben geschieden.

Bernd Niquet ist Jahrgang 1956 und wohnt am wunderschönen grünen Rand seiner ansonsten mittlerweile ungeliebten Heimat Berlin. Die vorangegangenen sechs Teile von „Jenseits des Geldes“ sind ebenfalls im Engelsdorfer Verlag erschienen und zwar in den Jahren 2011, 2012, 2013 sowie 2018, 2019 und 2020.

Der obige Text spiegelt die Meinung der jeweiligen Autoren wider. Instock übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche rechtliche oder sonstige Ansprüche aus.

 

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