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Wenn Geld nichts mehr nützt

Donnerstag, 6. April 2017 um 13:51

Von Bernd Niquet

Es ist ein durchaus pikanter Zufall, dass ausgerechnet jetzt, wo die Aktienkurse sich nur ganz knapp unter einem absoluten historischen Höchststand befinden, eine Neuübersetzung von John Maynard Keynes´ Opus magnum „Allgemeine Theorie der Beschäftigung, des Zinses und des Geldes“ auf den Buchmarkt kommt.

Erschienen ist dieses Buch ursprünglich in der dunklen Depressionszeit des Jahres 1936 – die bisher vorliegende deutsche Übersetzung stammt aus dem selben Jahr.

Vieles an Keynes ist heute brandaktuell, wie zum Beispiel seine Theorie der Liquiditätsfalle, in der es der Notenbank nicht gelingt, den Zins noch weiter zu senken, um damit neue Investitionen rentabel zu machen, weil die Menschen lieber das Geld halten als es zu Investitionszwecken auszugeben.

Einen negativen Zins hat Keynes dabei nicht erwähnt, so ein Szenario wird für ihn undenkbar gewesen sein, doch letztlich befinden wir uns trotzdem genau in dieser Falle: Die Geldmenge kann heute nahezu unbegrenzt ausgedehnt werden, doch in der Realwirtschaft passiert dadurch nichts mehr.

Das heißt also, so wird man schließen: Das Geld fließt an die Aktienmärkte. Doch wer seinen Keynes gelesen hat, weiß natürlich, dass das nicht geht. Geld kann nicht in Aktienmärkte hinein- und auch nicht aus ihnen herausfließen.

Ich glaube, ich habe es neulich schon einmal geschrieben, empfehle es aber heute noch einmal, unbedingt – unbedingt (!) – einmal das zwölfte Kapitel „Der Zustand der langfristigen Erwartung“ durchzuarbeiten.

Ich kenne die neue Übersetzung nicht, doch mir gefällt gerade der etwas altmodische Stil der 1936er-Ausgabe sehr gut, aus der ich mir erlaube, ein paar Schlüsselszenen zu zitieren:

Durch die Börse werden „Investitionen, die für das Gesamtwesen ´fest` sind, für den Einzelnen ´flüssig` gemacht.“ Dabei wird jedoch oft übersehen, „dass es für ein Gemeinwesen als Ganzes so etwas wie die Liquidität der Investition nicht gibt.“

Diesen Satz sollte sich jeder Börsianer hinter die Ohren schreiben! Und am besten auch verstehen!

Was dabei an der Börse schließlich herauskommt, ist „sozusagen eine Partie Schnippschnapp, Schwarzer Peter oder Sesseltanz – ein Zeitvertreib, bei dem derjenige der Sieger ist, der ´schnapp` weder zu früh noch zu spät sagt. Für diesen Wettkampf der Gerissenheit, sind nicht einmal Tölpel unter der Masse nötig, um den Wanst der Berufsmenschen zu füllen – die Berufsgenossen können ihn unter sich selbst ausfechten.“

Wie wir das ja besonders in den großen Krisen regelmäßig haargenau so beobachten können.

Anregungen oder Kritik bitte an Bernd Niquet

******* DAS ENDE EINES LANGEN ZYKLUS *** NEUES BUCH *******

Bernd Niquet, „IN TIEFSTEN SCHICHTEN“, Engelsdorfer Verlag, Leipzig 2015, 327 Seiten, 16 Euro, ISBN 978-3-95744-926-9.

Am besten portofrei direkt beim Verlag bestellen: www.engelsdorfer-verlag.de/db/autorwerke.php

Der obige Text spiegelt die Meinung der jeweiligen Autoren wider. Instock übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche rechtliche oder sonstige Ansprüche aus.

 

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