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Seltsame Folgen der Inflationssorgen

Donnerstag, 3. Juni 2021 um 13:37

Von Thomas Grüner
Nachdem in den USA die Inflationsrate in Form des Konsumenten-Preis-Index im April auf 4,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert anstieg, drohte Ungemach. Experten prognostizieren bereits seit längerem einen Anstieg der Inflation aufgrund der gestiegenen Geldmenge. Im Mai erreichte auch die Eurozone eine Inflationsrate von 2 Prozent. Sorgen nun also die politischen Maßnahmen für dauerhafte Schwierigkeiten? Und wie kann man sein Vermögen vor einer drohenden Geldentwertung schützen?

Ursachenforschung als Wegweiser

Zunächst einmal hilft es, die aktuellen Entwicklungen differenzierter einzuordnen. Ein Großteil der Inflationsbewegung in den Vereinigten Staaten beruht auf einem Basiseffekt gegenüber dem Vorjahreswert, als ein Großteil der Wirtschaft stillstand. Viele Industrien wurden hart getroffen und mit den wirtschaftlichen Öffnungen kehrt die Aktivität zurück. Preise steigen somit insbesondere in Segmenten, in welchen Nachholeffekte anstehen. Insbesondere waren die Preise für Gebrauchtwagen, Flugtickets und Mieten für Hotels und Mietwagen verantwortlich. Diese Entwicklungen haben teils sehr individuelle Gründe – sorgen jedoch nicht für dauerhafte Effekte.

Droht nun anhaltende Inflation?

Wir sind davon überzeugt, dass Inflation auch in der heutigen Zeit ein Phänomen – angelehnt an die Beschreibung Milton Friedmans – ist, bei welchem zu viel Liquidität auf zu wenige Güter und Dienstleistungen trifft. In den vergangenen Monaten ist die Geldmenge in Folge von Maßnahmen rund um Corona erheblich gestiegen. Allerdings befindet sich die Geldumlaufgeschwindigkeit auf einem historischen Tiefpunkt. Trotz globaler, wirtschaftlicher Öffnungen ist eine Veränderung nicht in Sicht. Selbst die Direktzahlungen der amerikanischen Regierung an die Bevölkerung wurden nur partiell zum Konsum eingesetzt. Große Teile des Geldes hingegen flossen in Sparquoten oder die Bedienung von Schulden. Zusätzlich gehen gerade die Kreditvolumina in wichtigen Regionen wie China und den USA zurück. Die Geldmengensteigerung reduziert sich. In diesem Umfeld eine dauerhaft hohe Inflation zu erwarten, fällt uns schwer.

Hilft der Bitcoin?

Dennoch sind Inflationssorgen derzeit allgegenwärtig. Hieraus resultierend suchen Investoren nach Möglichkeiten, ihr Vermögen vor einer drohenden Geldentwertung zu schützen. Während tendenziell Sachwerte gut geeignet wären, kursieren inzwischen auch Gerüchte, Kryptowährungen in Form von Bitcoins seien eine gute Lösung. Auch wenn die Historie der Kryptowährungen zu kurz ist, um dies nachhaltig bewerten zu können, sorgen erste Indizien dafür, dass wir an dieser Erklärung unsere Zweifel haben. Insbesondere schlägt das Hauptargument einer angeblich begrenzten Menge der Assets fehl. Zwar existiert nur eine begrenzte Anzahl an Bitcoins – diese ist per Definition nicht steigerbar und somit ein seltenes Gut. Dennoch ist die Gesamtzahl der Kryptowährungen nicht begrenzt und erreicht mittlerweile schwindelerregende Größenordnungen. Ein unendlich vervielfachbares Gut wird somit aus unserer Sicht nicht den entscheidenden Schutz vor Inflation ermöglichen.

Fazit: Wir glauben nicht an eine dauerhaft hohe Inflation in der kommenden Zeit. Eine anziehende Inflation ist jedoch auch kein automatischer Auslöser eines Crashs am Aktienmarkt. Eher sorgt Inflation für Bewegungen zwischen Investitionsstilen und Sektoren. Besonders betroffen vom Kaufkraftverlust sind hingegen liquide Mittel, wenn Preise anziehen. Sachwerte schützen.

Fragen zum Beitrag beantworte ich gerne per E-Mail an feedback@gruener-fisher.de.

Thomas Grüner
ist Gründer und Vice Chairman der Vermögensverwaltung Grüner Fisher Investments. Weitere Informationen unter www.gruener-fisher.de.


Der obige Text spiegelt die Meinung der jeweiligen Autoren wider. Instock übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche rechtliche oder sonstige Ansprüche aus.

 

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