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Zölle und andere Querelen

Donnerstag, 29. März 2018 um 10:23

Von Thomas Grüner
Genauso schnell wie der Handelsstreit zwischen Amerika und Europa auf die Agenda gelangte, ist er nun scheinbar durch die Ankündigung von Ausnahmeregelungen schon wieder verschwunden. Doch Ersatz wurde mit neuen Zöllen gegen China schnell gefunden und damit ein weiterer Grund, der angeblich die Hausse an den Aktienmärkten beenden wird.

Ob Zölle auf gesamtwirtschaftlicher Ebene oder die Datennutzung bei Facebook und ihre implementierten Probleme – eines haben solche Themen gemeinsam: Sie sind vor allem vom Medienhype betroffen, schüren Ängste und sind in der Regel kurzfristig orientiert. Denn trotz aller Unkenrufe muss viel mehr passieren, dass ein nachhaltiger Handelskrieg ausbricht und auch für das Scheitern eines Geschäftsmodells sind die vorschnellen Aufschreie zu wenig.

Zollproblem verschiebt sich

Zölle können bei ausufernder Nutzung ein Problem für den Freihandel und somit für das Wirtschaftswachstum auf nationaler und globaler Ebene darstellen. Gerade wenn für das globale Bruttoinlandsprodukt wichtige Nationen wie die USA und China betroffen sind, sollte man die Thematik fundamental genauer auf ihre Auswirkungen hin untersuchen.

Laut aktuellen Daten plant Donald Trump, 25 Prozent Zoll auf chinesische Importe im Wert von rund 50 Milliarden US-Dollar einzuführen. Ziel soll sein, China mehr für das westliche Rechtssystem von geistigem Eigentum zu sensibilisieren. Im Gegenzug plant die chinesische Regierung laut aktuellem Stand Zölle in Höhe von 15 bis 25 Prozent auf US-Waren im Wert von etwa 3 Milliarden Dollar einzuführen. Ohne eine Liste der betroffenen Produkte sind die individuellen Auswirkungen noch schwer abzuschätzen. Eine grobe Rechnung ist jedoch schon möglich.

Ausmaß entscheidend

Die US-Importe betragen 15,3 Prozent des Bruttoinlandsproduktes. Alle Zölle zusammen (Aluminium, Stahl und China) betreffen Importe im Wert von rund 66 Milliarden Dollar. Daraus dürften rund 15 Milliarden Dollar an Zöllen entstehen – ein Anteil von 0,5 Prozent der US-Importe und 0,076 Prozent des US-Bruttoinlandsproduktes. Chinas angekündigte Zölle dagegen betragen 0,027 Prozent der US-Exporte und 0,0033 Prozent des US-Bruttoinlandsproduktes. Dies ist nicht nur deutlich zu wenig, um nachhaltige Auswirkungen auf die Wirtschaft der beiden betroffenen Nationen zu haben, sondern vor allem auch zu wenig als Auslöser für ein Ende der Hausse an den Aktienmärkten.

Auch wenn die Rechnung noch sehr grob ist, hilft sie doch dabei, das Ausmaß der Ankündigungen zu begreifen. Aktuell befindet sich der Welthandel historisch gesehen auf rekordverdächtig niedrigem Zollniveau – geprägt von nahezu perfekten Bedingungen und es müsste doch sehr viel passieren, dass diese nachhaltig belastet werden.

Fazit: Lassen Sie sich von dem Medienhype nicht anstecken. Wer jedes Mal bildhaft gesprochen aus dem Fenster springt, wenn skandalumwitterte Themen medial fokussiert werden, begeht einen typischen emotionalen Anlegerfehler und wird es auf Dauer niemals schaffen, die Marktrendite in sein eigenes Depot zu transportieren.

Bleiben Sie lieber global aufgestellt und investieren Sie in die Großen der Branche. Denn in der reifen Phase des Bullenmarktes sind genau das die Werte, die sich besonders gut entwickeln. Vermeiden Sie unnötige Einzelwert-, Sektoren- und Länderrisiken. Und vor allem beachten Sie das große Ganze und lassen Sie sich nicht von dem medialen Hype anstecken, der einzig und allein auf das Erzielen einer möglichst hohen Aufmerksamkeit der Zuschauer oder Leser aus ist.

Fragen zum Beitrag beantworte ich gerne per E-Mail an feedback@gruener-fisher.de.

Thomas Grüner
ist Firmengründer und Chief Investment Officer der Vermögensverwaltung Grüner Fisher Investments. Weitere Informationen unter www.gruener-fisher.de.


Der obige Text spiegelt die Meinung der jeweiligen Autoren wider. Instock übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche rechtliche oder sonstige Ansprüche aus.

 

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