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Von hinten das Messer in die Brust

Donnerstag, 16. November 2017 um 13:21

Von Bernd Niquet

Zum Jahreswechsel wird es richtig heftig werden für alle Kapitalanleger, die ihr Geld langfristig in Fonds und ETFs angelegt haben. Denn da fällt die Steuerfreiheit für die vor dem Jahr 2009 erworbenen derartigen Investments für die Zukunft weg. (Gewinne bis zum Jahresende 2017 bleiben allerdings steuerfrei.)

Den Grund dafür, jedenfalls den, der vom Finanzministerium angegeben wird, habe ich gerade erst erfahren. Es geht um die sogenannten „Millionärsfonds“, in welche viele Anleger teilweise in zwei- oder dreistelliger Millionenhöhe ganze Wertpapier-Depots eingebracht haben, mit dem Ziel, die Wertpapiere innerhalb des Investmentfonds weiterhin kaufen und verkaufen zu können, ohne dass die erzielten Gewinne der Abgeltungsteuer unterliegen.

Das heißt also: Weil die Reichen den Hals nicht voll kriegen können, nimmt man heute dem Familienvater, der für seine Rente in genossenschaftlichen Unifonds oder Ähnlichem spart, die zukünftige Steuerfreiheit.

Wer damals, vor dem Jahr 2009, direkt Aktien gekauft hat, für den bleiben die Gewinne daraus auch weiterhin steuerfrei. Wer hingegen in Fonds oder ETFs investiert hat, steht ab dem 1.1.2018 dumm da.

Das ist mal wieder typisch und ungerecht. Andererseits ist es aber auch gerecht. Denn Kapitalerträge gehören besteuert. Hier wird jetzt ein Steuerloch geschlossen. Aber eben nur zum Teil, denn die richtigen Fat Cats, die ihre Milliarden direkt in Aktien angelegt haben, weil sie nicht wie die Mittelschicht Fonds brauchen, um angemessen zu streuen, bleiben unbehelligt.

Doch wer versteht die heutige Zeit überhaupt noch? Wo Rettungssanitäter regelmäßig von irregeleiteten Bürgern angegriffen werden und wo die Rentenversicherung für ihre erfreulichen Rücklagen in Höhe von 33 Milliarden Euro in diesem Jahr Strafzinsen in Höhe von 10 Millionen kalkulieren muss.

Wir müssen also gar nicht über Panama- oder Paradise-Papers reden. Es passiert alles direkt um die Ecke. Eine Frage bleibt für mich jedoch immer noch bestehen bei all den Konstruktionen von Stiftungen und Trusts, auf die ich noch niemals eine befriedigende Antwort bekommen habe:

Was kann eigentlich einen vernunftorientierten Menschen dazu bewegen, sein Geld in eine Konstruktion zu investieren, in der anschließend allein ein Treuhänder über die Verwendung des Vermögens entscheidet? Denn was ist, wenn er damit ins Casino geht? Schade, dass man über die Schweineigel in diesen Sphären nie etwas liest.

Ein völlig legales Steuerschlupfloch gibt es jedoch immer noch in Deutschland: Wer sein Geld in physisches Gold investiert, kann den Ertrag daraus nach einem Jahr steuerfrei vereinnahmen. So es denn welchen gibt. Und man ihm das Schließfach zwischenzeitlich nicht geknackt hat.

Anregungen oder Kritik bitte an Bernd Niquet

******* DAS ENDE EINES LANGEN ZYKLUS *** NEUES BUCH *******

Bernd Niquet, „IN TIEFSTEN SCHICHTEN“, Engelsdorfer Verlag, Leipzig 2015, 327 Seiten, 16 Euro, ISBN 978-3-95744-926-9.

Am besten portofrei direkt beim Verlag bestellen: www.engelsdorfer-verlag.de/db/autorwerke.php

Der obige Text spiegelt die Meinung der jeweiligen Autoren wider. Instock übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche rechtliche oder sonstige Ansprüche aus.

 

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