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Ein Sommer voller Sorgen

Donnerstag, 31. August 2017 um 10:00

Von Thomas Grüner
Nach den jüngsten Provokationen aus Nordkorea sind die Sorgen der Anleger wieder größer geworden, dass eine mögliche Eskalation des Konflikts mit den USA die Märkte erschüttern könnte. Der Dax taucht zwischenzeitlich unter 12.000 Punkte und entfernt sich damit gut 7 Prozent von seinem Allzeithoch. In den USA zeigt sich der marktbreite S&P 500 robuster und bleibt in Schlagdistanz zu seiner Bestmarke. Diese Zahlen deuten nicht auf eine heftige und schmerzhafte Korrektur hin, aber sie sind in diesen nervösen Zeiten bereits ausreichend, um die Angst wieder ansteigen zu lassen.

Gegenwind auf der Währungsseite

Das Problem für Euro-Investoren besteht in diesem Jahr darin, dass die äußerst robuste Entwicklung in den US-Aktienmärkten durch den starken Euro torpediert wird. Dynamische Bewegungen an den Devisenmärkten tragen zur Volatilität bei und werden dementsprechend negativ aufgenommen. Der Schmerz über Währungsverluste überwiegt die Freude über Währungsgewinne: So machen sich deutsche Anleger mehr Sorgen über die eigene Exportwirtschaft, als dass sich die Stimmung der US-Investoren über die eigene schwache Währung verbessert. Eher halten global aufgestellte US-Investoren die Euro-Stärke für übertrieben und fürchten eine Gegenbewegung, die für den Fremdwährungsanteil erneut eine Performancebremse darstellen würde. Kurios: Schlechte Stimmung auf beiden Seiten des Atlantiks.

Nebeneffekte ausblenden

Währungsschwankungen sollten nicht überbewertet werden! Ich schrieb dazu bereits in der vergangenen Woche: Devisenmärkte und Aktienmärkte verfügen nicht über eine festgelegte Wechselbeziehung. Es ist eine Fehlannahme, dass Devisenmärkte den wirtschaftlichen Ausblick widerspiegeln. Ein schwacher US-Dollar deutet nicht auf verschlechterte Wachstumschancen für die Aktienmärkte hin – die Historie hat schon mehrfach gezeigt, dass Währungen nicht mit der wirtschaftlichen Entwicklung fallen oder steigen. Am Ende verhält es sich mit Währungsschwankungen wie mit der Volatilität der Aktienkurse auch: Kurzfristig unberechenbar und von zufälligen Komponenten gesteuert. Der Unterschied: Langfristig sind Währungsschwankungen ein Nullsummenspiel, während Aktienmärkte ein Abbild der wachsenden Weltwirtschaft sind.

Lassen Sie sich nicht von einem schwachen oder starken Euro beeindrucken – Währungen sorgen für Nebeneffekte in einem Bullenmarkt, wodurch die Führungsrolle zwischen Anlegern aus verschiedenen Währungsräumen stetig hin- und herwechselt. Aber sie entscheiden nicht über Erfolg oder Misserfolg – der Bullenmarkt auf globaler Ebene belohnt am Ende die geduldigen Anleger, nicht die Euro- oder US-Dollar-Fans.

Überbewertung?

Nicht nur Währungen, auch die Bewertung der Aktienmärkte wird kritisch beäugt. Vermeintlich „teure“ und „überbewertete“ Aktien hindern viele Anleger daran, tatsächlich in die Aktienmärkte zu investieren. Für Anhänger des Growth- oder Value-Ansatzes gilt jedoch gleichermaßen: Es ist typisch für den reifen Bullenmarkt, dass sich die Stimmung verbessert und Anleger bereit sind, mehr für zukünftige Gewinne zu zahlen. In den USA und in Europa sprudeln die Unternehmensgewinne und sorgen für eine solide Basis. Und solange KGV-Diskussionen die Schlagzeilen befüllen, ist die gefährliche Euphorie weit entfernt.

Fazit: Anleger müssen im „Sommer der Sorgen“ ihre Geduld beweisen. Der jüngste Optimismus hat seine Nachhaltigkeit noch nicht bewiesen – sinkende Kurse, sinkende Stimmung. Im Sinne eines Kontraindikators ist das gut so. Die Mauer der Angst ist wieder gewachsen. Bullenmärkte lieben das!

Fragen zum Beitrag beantworte ich gerne per E-Mail an feedback@gruener-fisher.de.

Thomas Grüner
ist Firmengründer und Chief Investment Officer der Vermögensverwaltung Grüner Fisher Investments. Weitere Informationen unter www.gruener-fisher.de.


Der obige Text spiegelt die Meinung der jeweiligen Autoren wider. Instock übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche rechtliche oder sonstige Ansprüche aus.

 

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