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Mallorca und der Zauberberg

Freitag, 1. August 2014 um 22:41

Von Bernd Niquet

Es war zwar nur der Speisesaal unseres Hotels auf Mallorca, doch es ist tatsächlich wie auf dem Zauberberg gewesen. Ich konnte das ganz deutlich hören und sehen. Das Östliche dominierte. Clawdias kirgisische Augen. Unweit von uns der schlechte und der gute Russentisch. Zum Teil sympathische, einfache Leute, zum Teil aber auch großes Gehabe.

So viele Menschen aus so vielen verschiedenen Nationen. Und wie auf dem Zauberberg, so sind sie auch in diesem Fall alle nur aus einem einzigen und für alle gleichen Grund hier. Zum Glück ist dieser Grund heute freilich ein anderer als damals.

Mit dem Weinglas in der Hand überlege ich: Was würde wohl passieren, wenn sich auch hier plötzlich ein einschneidendes Ereignis ergeben würde, wie damals bei Thomas Mann auf dem Zauberberg mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges? Würden dann die Fronten mitten durch die Urlauber hindurch verlaufen?

Wenige Tage später fand dann der Abschuss der Passagiermaschine durch russische Separatisten in der Ukraine statt, bei dem viele Niederländer zu Tode kamen. Doch es passierte natürlich nichts.

Ich blieb allerdings in engem Kontakt mit den Russen, zwangsläufig. Denn die beiden russischen Mütter, die über uns wohnten, hatten sich ein Auto gemietet und ihre etwa sechs bis acht Jahre alten Kinder derweil bis Mitternacht allein auf dem Zimmer gelassen, woraufhin diese es zum Spielplatz umfunktioniert hatten und an Schlaf nicht zu denken war.

Im Anschluss daran habe ich die Russen ausgiebig beobachtet. Ein rätselhaftes Volk. Ich habe es nicht geschafft, mir auch nur annähernd ein Urteil zu bilden. Einerseits war das alles sehr bodenständig und familiär, andererseits eine vollkommene emotionale Verwahrlosung. Die Behandlung der Kinder auf der einen Seite total leger, doch allein der Tonfall, wie mit ihnen geredet wurde, ließ mich bereits erzittern.

Oft habe ich mich gefragt, wie diese Menschen das Geld dafür aufgebracht haben, dorthin zu reisen. Ich habe im Internet recherchiert und etwas von russischer Mittelschicht gelesen. Wie schön wäre es, wenn das stimmen würde. Doch gibt es so etwas tatsächlich in diesem Ausmaß bereits?

Und dann die Frauen. Noch nie habe ich so viele missglückte Schönheitsoperationen gesehen, was allerdings eher nicht auf die Mittelschicht hinweist. Die Frauen insgesamt doch recht heterogen, merkwürdigerweise ist ihnen allerdings ihre Herkunft stets anzusehen. Warum das so ist, weiß ich nicht. Es war stets nur eine Empfindung. Doch ich habe mich niemals geirrt.

Eine junge Frau war tatsächlich so hübsch, dass mir fast der Atem stockte, doch ihr Gesicht zeigte eine Traurigkeit, wie ich sie noch niemals zuvor bei einem Menschen gesehen habe. Alles blieb durchweg völlig rätselhaft für mich. Wie dieses Land überhaupt. Vielleicht sollte ich im nächsten Jahr gleich einmal ans Schwarze Meer fahren.

Anregungen oder Kritik bitte an Bernd Niquet.

******************* Und vergessen Sie nie: ********************
**** Die wirkliche Wirklichkeit liegt stets Jenseits des Geldes! ****

Bernd Niquet, "Jenseits des Geldes, Dritter Teil", Leipzig 2013, 607 Seiten, 18 Euro, ISBN 978-3-95488-235-9.

Am besten portofrei direkt beim Verlag bestellen: www.engelsdorfer-verlag.de/db/autorwerke.php

 

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