Von Marc Nitzsche
Nicht wenige Experte sehen Liquefied Natural Gas (LNG) als Weisheit letzter Schluss. Insbesondere in Sachen Treibstoff für die Schiffahrt-Branche, da sich durch den Einsatz des verflüssigten Erdgases mit einer Temperatur mit minus 162 Grad Celsius ersten Berechnungen zufolge die Emissionen von CO2 um 30 Prozent und der Ausstoß von Feinstaub und Stickoxiden sogar um 90 Prozent reduzieren lässt. Kein Wunder also, dass gerade im ökologisch korrekten Deutschland eine Initiative mit dem Namen „Maritime LNG Plattform“ entstanden ist, die kürzlich einen Fahrplan vorstellte, wie sich LNG als Schiff-Treibstoff etablieren lässt.
Durch die Formulierung konkreter Ziele wollen die Verantwortlichen das Henne-Ei-Problem lösen. Bisher setzte sich LNG nicht durch, weil es an einer flächendeckenden Versorgung mit Flüssiggas-Terminals fehlte. Auf der anderen Seite lohnen entsprechende Investitionen in die dahingehende Infrastruktur nur, wenn genügend Kunden vorhanden sind, die für solide Umsätze sorgen. Um diesen Teufelskreis zu durchbrechen, sollen in Zukunft mindestens fünf Häfen die LNG-Versorgung sicherstellen. Gleichzeitig sollen 250 Schiffe jährlich mit Land-Strom versorgt werden, der mittels Flüssiggas erzeugt wurde.
Von heute auf morgen lassen sich derartige Pläne natürlich nicht umsetzen. Deshalb nannte die Initiative ein Zeitfenster von drei bis fünf Jahren für das Vorhaben. Klappt das Ganze, dürften die Erdgas-Preise weiter zumindest leicht anziehen, da dann die Nachfrage schneller steigt als das derzeit bereits ohnehin mehr als üppige Angebot!
Marc Nitzsche ist Herausgeber des Rohstoff-Trader.
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