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Die Mitläufer bei der Inflation

Donnerstag, 1. Dezember 2022 um 08:35

Von Bernd Niquet

In diesem Jahr wird der weihnachtliche Gänsebraten doppelt so teuer wie im vergangenen Jahr. Das ist ja mal eine Ansage.

Neulich habe ich die letzte gefrorene polnische Gänsebrust aus dem Supermarkt um die Ecke mitgenommen. Seitdem gibt es keine mehr. Das Ding war auch hart und schwer wie ein Kilobarren Gold. Die Geldscheine weht dagegen der Wind weg.

Vielleicht bekommen wir ja irgendwann einen Gänsestandard beim Geld? Mit einem Law of Reflux, wie die alten Banking-Theoretiker das gefordert haben, um eine flexible Geldversorgung zu schaffen.

Neues Geld nur für neue Gänse! Und wenn die alten Gänse geschlachtet werden, wird das Geld wieder aus dem Kreislauf herausgezogen.

Momentan sind die Inflationszahlen ja leicht rückläufig, dennoch die höchsten seit Anfang der 50er Jahre. Eigentlich ist das fast unvorstellbar, denn damals war ja gerade erst die Berlin-Blockade vorbei.

Doch wir haben das überlebt. Und für uns West-Berliner war das mit den Gänsen ja schon immer Alltag. Auf der Transitautobahn die Sachsen: Gänsefleisch den Gofferraum... .

Vielen Leuten würde ich heute ein geteiltes Land und ein Transitabkommen wünschen. Denn: Es war nicht alles schlecht. Und Kälte und Tod sind niemals eine Lösung.

Doch ich schweife ab, es ist jedoch auch enorm emotional.

Manche Preissprünge verstehe ich, manche nicht. Die Energie und die Rohstoffe okay, die Corona-Engpässe auch okay, doch wenn die Milch 50 Cents den Liter teurer wird und die Milchbauern, bei denen ja die erhöhten Kosten anfallen, nur 10 bis 15 Cents mehr für den Liter bekommen, wer steckt sich dann den Rest ein?

Aber nein, die gebeutelte Industrie braucht bestimmt für den Transport von jedem Liter Milch einen Liter Benzin. Dann passt es nämlich plötzlich wieder.

Gestaunt habe ich auch, als ich in dieser Woche bei meinem Getränkelieferanten das Weihnachtsbier bestellt habe. Was da los ist. Das aus dem teuren Schwarzwald kostet jetzt 25,99 Euro pro Kasten, wohingegen es das Winterhopfen-Bier der Landskron Brauerei aus Görlitz für nur 9,49 Euro pro Kasten gab.

Es geht also auch kostengünstig. Und das Landskroner schmeckt sogar besser als das Alpirsbacher. Doch wie machen die das? Billige polnische Arbeiter? Vielleicht...

Erstaunlich ist dann aber, dass der Winterbock aus dem Frankfurter Brauhaus GmbH in Frankfurt an der Oder bei Aldi mit 69 Cents für die Dose zwar immer noch günstig ist, aber dennoch 30 Prozent teurer als im Vorjahr. Das ist das Dreifache der Inflationsrate.

Irgendwo passt hier also etwas nicht. Und es gibt dafür sicher beinahe endlos viele Beispiele. Doch wenn wir jetzt alle auf Inflation machen, wäre man ja schön blöd, wenn man da nicht mitzieht. Wer jetzt nicht die Preise erhöht, muss ein Idiot sein und fällt schon unangenehm auf.

Viele kommen natürlich auch in eine schwierige Klemme. Daher noch einmal zurück zu den Gänsen. Denn was macht der Lebensmittelmarkt mit den gefrorenen Gänsen, die er schon vor dem Kriegsausbruch in der Ukraine in seiner Tiefkühltruhe hatte?

Natürlich, er rubelt sie um. Denn er wird sie doch nicht unter Marktpreis verkaufen können, der arme Händler. Und so kostet die Gans dann plötzlich das Doppelte.

Gold hat dagegen in diesem Jahr bisher nur 5 Prozent zugelegt, aber auch nur, wenn man im schwachen Euro rechnet, ansonsten hat es sogar Verluste gegeben. In US-Dollar gerechnet hat das Gold 3 Prozent verloren.

Bei einer Goldwährung wäre die Kaufkraft der US-Amerikaner also nicht nur um 8 Prozent zurückgegangen, sondern sogar um 11 Prozent. Und damit stärker als die in der EU mit ihren Papierschnipseln.

Die Gänsewährung wäre jedoch in beiden Ländern top. Da wäre die Kaufkraft explodiert. Langfristig spricht allerdings wohl doch mehr für Gold und Papier. Denn dafür braucht man wenigstens keine Tiefkühltruhe.

 

Anregungen oder Kritik bitte an Bernd Niquet

 

******* Von Bernd Niquet ist ein n e u e s Buch erschienen *******

Bernd Niquet, „Jenseits des Geldes. ACHTER TEIL“, Engelsdorfer Verlag, Leipzig 2022, 632 Seiten, 23,50 Euro

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Kann man eigentlich durch einen Wohnungsumzug jünger werden? Vielleicht. Und gibt es so etwas wie einen Sinn des eigenen Lebens? Oder Dinge, die die Seele noch vor dem Tod zu erledigen hat? Schon schwieriger. Dabei hatte Goethe doch bereits den Chor der Engel singen lassen, dass derjenige, der sich immer strebend bemüht, erlöst werden kann. Die wichtigste Frage im Leben lautet dann aber wohl doch, was denn nun erfolgreicher weiterhilft, die eigene Intuition oder wissenschaftliche Erkenntnisse?

Bernd Niquet ist Jahrgang 1956 und wohnt am letzten grünen Zipfel der Failed Stadt Berlin. Die vorangegangenen sieben Teile von „Jenseits des Geldes“ sind ebenfalls im Engelsdorfer Verlag erschienen und zwar in den Jahren 2011, 2012, 2013 sowie 2018, 2019, 2020 und 2021.

Der obige Text spiegelt die Meinung der jeweiligen Autoren wider. Instock übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche rechtliche oder sonstige Ansprüche aus.

 

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