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Jahresendrallye – ja oder nein?

Donnerstag, 5. November 2015 um 14:29

Von Thomas Grüner
 Anleger und Medien rätseln: Kommt die vielzitierte Jahresendrallye oder nicht? Eine allseits beliebte Diskussion zu dieser Jahreszeit. Skeptiker weisen auf die Gefahren durch China, eine Abschwächung der globalen Konjunktur, die Ausuferung des VW-Skandals und die Flüchtlingskrise hin. Auf der anderen Seite sind einige Marktteilnehmer – ermuntert durch den starken Oktober – optimistisch und verweisen auf diverse Statistiken. 

Zu den Fakten: War der rekordverdächtig gute Oktober nur eine simple Gegenreaktion auf die Verluste der vorangegangenen Monate? Oder die Einleitung eines fortgeführten, substanziellen Aufschwungs?

Spiel mit dem Kalender

Die gute Nachricht sei vorangestellt: Was bis zum Jahresende passiert, ist für langfristig orientierte Anleger nicht relevant. Es ist nicht ratsam, die Qualität der ausgewählten Anlagen in einer derart kurzfristigen Zeitspanne zu bewerten. Dennoch lohnt sich ein Blick auf das Zahlenwerk: Seit 1971 konnte der MSCI World Index im Monat November durchschnittlich um 0,84 Prozent zulegen, im Monat Dezember sogar um 2,08 Prozent. Tendenziell zeigt die Börse also zum Jahresausklang ihre freundliche Seite. Im vierten Quartal eines Jahres legte der MSCI World Index im Schnitt um 3,79 Prozent zu. Im Börsenjahr 2015 erreichte die Rendite im Oktober 7,83 Prozent. Das vierte Quartal ist also bereits überdurchschnittlich gut verlaufen! Der deutsche Leitindex Dax zeigt ein ähnliches Bild: Seit seiner Einführung 1988 liefert das vierte Quartal im Schnitt ordentliche 7,68 Prozent, allerdings konnte der Oktober 2015 bereits gewaltige 12,32 Prozent beisteuern. Ist das jetzt ein schlechtes Omen für das restliche Jahr?

Sicher ist vor allem eins: Der Faktor Zufall spielt bei kurzfristigen, durch den Kalender motivierten Betrachtungen eine große Rolle. Im Jahr 2014 verlief das vierte Quartal mit einem Plus von 3,50 Prozent eher unterdurchschnittlich gut. Nimmt man allerdings die Folgemonate mit in die Betrachtung auf, erreichte das Plus bis Ende März 2015 26,30 Prozent. Eine gewaltige „Jahresendrallye“, wenn man so will – nur konnten sich zahlreiche positive Effekte eben erst zu Beginn des neuen Jahres entfalten. Hätte der „Schwarze Montag“ im Jahr 2015 nicht am 24. August, sondern am 30. September stattgefunden, wäre die Börse auf dem besten Weg, eines der besten vierten Quartale der Geschichte hinzulegen. Zufallsprodukte! Der Bullenmarkt nimmt keine Rücksicht auf den Kalender. Es ist nicht ratsam, nur bis zum Jahresende zu blicken.

Stets findet Überraschung statt

… da wo man's nicht erwartet hat! Große Aufwärtsbewegungen entstehen vor allem dann, wenn sich die Mehrheit der Anleger im Panik-Modus befindet. Ist die Jahresendrallye dagegen eine „beschlossene Sache“, ist es gut möglich, dass sie mehr oder minder ins Wasser fällt. Das aktuelle Umfeld ist immer noch sehr skeptisch und lässt Raum für positive Überraschungen. So oder so: Messen Sie dem, was in den nächsten acht Börsenwochen passiert, keine übermäßige Bedeutung zu. Je kürzer der Zeitraum, desto mehr wird die Prognose zur Spekulation. Als langfristiger Investor sollten Sie Ihren Fokus auf übergeordnete Dinge legen.

Fazit: Der Bullenmarkt ist intakt und sollte geduldigen Anlegern auf absehbare Zeit noch Freude bereiten. Ob diese „Belohnung“ bis Ende des Jahres erfolgen wird oder nicht, ist letztendlich nicht relevant. In der Rückbetrachtung dürfte es Ihnen als langfristiger Aktienanleger egal sein, welches Quartal oder welcher Monat welche Rendite zu Ihrem Ergebnis beigetragen hat. Am Ende zählt das Gesamtpaket!

Fragen zum Beitrag beantworte ich gerne per E-Mail an feedback@gruener-fisher.de.

Thomas Grüner
ist Firmengründer und Geschäftsführer der Vermögensverwaltung Grüner Fisher Investments GmbH. Weitere Informationen unter www.gruener-fisher.de.


Der obige Text spiegelt die Meinung der jeweiligen Autoren wider. Instock übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche rechtliche oder sonstige Ansprüche aus.

 

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