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Wie haben wir das nur geschafft?

Donnerstag, 13. Dezember 2018 um 13:58

Von Bernd Niquet

Der Unterschied zwischen Deutschen und Franzosen ist schon verblüffend. Dort die Gelbwesten – und bei uns? Überall nur gelblich-kranke Gesichter. Wir begehren nur auf, wenn es um den Frieden geht, um Umwelt und Flüchtlinge. Doch für uns selbst? Eher nicht.

Dabei ist die Situation in Deutschland und Frankreich durchaus vergleichbar. Im Grunde genommen sieht es überall in der westlichen Welt ähnlich aus: Die Einkommen und Vermögen sind in allen Ländern mittlerweile derart ungleich verteilt, dass langsam der Zusammenhalt der Bevölkerung ins Wanken kommt.

Und das Schlimme ist, es gibt gar keine Lösung für dieses Problem. Denn die Staaten können nicht mehr regulierend eingreifen, weil sie bereits überschuldet sind. Und die Reichen lassen sich nicht weiter besteuern, sondern werden sich in diesem Fall schlichtweg woanders niederlassen. Und so bleiben die Mittelklasse und die Armen unter sich, sich selbst zu finanzieren.

Egal, ob Gelbwesten oder nicht.

Das Einzige, was sich noch verändern lässt, ist das Gefühl. Und da hat der französische Präsident Macron natürlich Fehler gemacht. Seine Reformen sind objektiv sicherlich richtig, doch wenn man die Menschen nicht mitnimmt und sie sogar von oben herab behandelt, hat man keine Chance.

Das sieht man auch am Scheitern von Friedrich Merz in den Wahlen zum CDU-Vorsitz. Sein Aktienspar-Vorschlag ist sicherlich der richtige Weg, doch da 40 Prozent unserer Bevölkerung überhaupt keine Ersparnisse besitzen, die in Aktien angelegt werden können, bringt so etwas natürlich nur böses Blut.

Das alles muss man sich überhaupt einmal überlegen: Wir sind eines der reichsten Länder der Welt, Wirtschaftsriese, Exportweltmeister, zudem leben wir in der besten Zeit, die es jemals auf der Welt gegeben hat. Trotzdem ist der Staat beinahe pleite und die Hälfte unserer Bevölkerung arm und ohne Rücklagen.

Wie haben wir das nur geschafft? Was für ein ungeheures Versagen unserer Eliten.

Dennoch scheint mir der deutsche Weg erfolgreicher zu sein als der anderer Länder. Weil wir wenigstens so tun, als ob wir uns um die Menschen, denen es schlecht geht, kümmern. Und weil wir ein Parteiensystem haben, das nicht wie das französische komplett zerstört ist, sondern immer noch das Gefühl von Mitwirkungsmöglichkeiten durch die Bürger suggeriert.

Will sagen: Es wird nicht gelingen, die Vermögens- und Einkommensverteilung signifikant zu ändern. Und es wird auch nicht gelingen, die Lebensbedingungen der unteren Schichten deutlich zu verbessern. Das Einzige, was wir noch erreichen können, ist, den Menschen ein besseres Gefühl zu geben.

Das ist zwar nicht viel, aber auch nicht gar nichts. Denn wer versteht, warum eine Situation so ist, wie sie ist, und wer in seiner Meinung für voll genommen wird, wird auch in mageren Zeiten durchaus mitziehen.

Fällt das jedoch weg, fällt alles weg.

Anregungen oder Kritik bitte an Bernd Niquet

 

******* Von Bernd Niquet ist ein neues Buch erschienen *******

Bernd Niquet, „Jenseits des Geldes. VIERTER TEIL“, Engelsdorfer Verlag, Leipzig 2018, 618 Seiten, 18 Euro

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Bernd Niquet erzählt darin die Geschichte vom ungewöhnlichen Leben seines Protagonisten weiter. Auch dieses Mal geht es um die grundlegende Frage, an der der Autor seit mittlerweile drei Jahrzehnten arbeitet, nämlich wie sich das Leben und die Reflexionen darüber im Zeitablauf entwickeln und verändern. Und wie bei jeder echten Entwicklungsgeschichte, so ist auch hier kein Ende absehbar. Die ersten drei Bände von »Jenseits des Geldes« sind in den Jahren 2011 bis 2013 im Engelsdorfer Verlag erschienen, und die nächsten drei Teile existieren bereits in Rohform und werden vom Einbruch der Flüchtlingskrise in die abgeschottete Welt, von anwachsenden Auseinandersetzungen sowie einem niemals für möglich gehaltenen Zerwürfnis handeln.

Der obige Text spiegelt die Meinung der jeweiligen Autoren wider. Instock übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche rechtliche oder sonstige Ansprüche aus.

 

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