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Schwachstellen in der Entwicklung

Freitag, 31. Juli 2015 um 22:28

Von Bernd Niquet

Wie es uns in zwanzig, fünfzig oder hundert Jahren geht, hängt nicht allein vom Geld ab. Die Wirtschaft und die Finanzen sind wichtig, wahrscheinlich sogar die wichtigsten Komponenten unserer Entwicklung, doch für ein wirklich gutes Leben reichen die Dinge, die als Geldgrößen im Bruttosozialprodukt erfasst werden, nicht aus.

Was nützt es beispielsweise, das höchste Einkommen aller Länder zu erzielen, wenn ein Großteil davon auf der einen Seite für krankmachende Dinge und auf der anderen Seite für die entsprechenden medizinischen und medikamentösen Heilmaßnahmen ausgegeben wird?

Ist wirklich derjenige der Glücklichste, der das größte Einkommen hat, dafür aber auch einen ganzen Trupp von Ärzten beschäftigen muss? Das hilft nur meinem Lieblings-Zukunftsportfolio, das aus Aktien von Junkfood-Verkäufern und Pharmawerten besteht.

Doch was ist, wenn das Leben selbst krank macht?

Über eine Schulklasse besitze ich etwas Kontakt zu Jugendlichen und erlebe, wie sie aufwachsen, leben, sich entwickeln, was ihre Eltern machen und wie die sich kümmern oder nicht kümmern. Und ich muss sagen, ich staune schon sehr.

Leistungsmäßig sowie in ihrer Einstellung zu unserer Wirtschaft und Gesellschaft kann sich eigentlich niemand eine „bessere“ Jugend vorstellen als diese. Es fehlt nicht an Leistungsbereitschaft wie Lernwillen – und den Konsum zur Förderung der Wirtschaft haben die jungen Menschen bereits mit der Muttermilch aufgenommen.

Erinnert sich noch jemand an die Hippies, die 68er und die Studentenrevolten? Als es um eine andere Gesellschaft und Verweigerung ging? So etwas gibt es heute kaum noch. Die heutige Jugend revoltiert in der überwiegenden Mehrzahl nicht mehr, sondern bringt sich ein.

Ich sage das ganz ohne Wertung. Was mich jedoch enorm verblüfft, ist, was für eine Leere da auf der Innenseite hinter dieser schönen Fassade klafft. Und vor allem: Wie die Eltern es dazu haben kommen lassen.

Im Prinzip ist es mit der Psyche das Gleiche wie bei der Fettleibigkeit: Früher wussten viele nicht, dass Zucker dick macht, da war das aber auch nicht so wichtig, weil es nicht solchen Überfluss gab. Heute hingegen ist es beinahe eine Straftat, das nicht zu beachten.

Genauso mit der Entwicklung unserer Psyche: Unsere Eltern, Großeltern und Urgroßeltern sind in Krisen- und Notzeiten großgeworden, da gab es Wichtigeres als innere Freiheit, das Wissen um die eigenen Gefühle und die Fähigkeiten hinsichtlich eines selbstbestimmten Lebens. Da musste gehorcht und sich angepasst werden, schließlich ging es um das nackte Überleben.

Heute hingegen sieht das völlig anders aus. Heute müssen die Menschen eigentlich wissen, wie wichtig es ist, Kindern ihre Autonomie zu lassen und sie nicht – offen oder unterschwellig – in ein Muster zu zwängen, so dass ihnen keine angemessene innere Entwicklung gelingt.

Leider beobachte ich genau das – und zwar flächendeckend. Haben wir also tatsächlich nichts dazugelernt? Können wir wirklich aus unseren ganzen Freiheiten nichts machen? Es sieht leider ganz so aus.

Anregungen oder Kritik bitte an Bernd Niquet.

****************** ACHTUNG! Neues Buch: **********************

Bernd Niquet, „Die bewusst herbeigeführte Naivität“, Engelsdorfer Verlag, Leipzig 2014, 265 Seiten, 14 Euro, ISBN 978-3-95744-306-9.

Am besten portofrei direkt beim Verlag bestellen: www.engelsdorfer-verlag.de/db/autorwerke.php

Der obige Text spiegelt die Meinung der jeweiligen Autoren wider. Instock übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche rechtliche oder sonstige Ansprüche aus.

 

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