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Mehr als 200 Prozent Dividendenrendite

Donnerstag, 20. Oktober 2022 um 08:01

Von Bernd Niquet

Manchmal findet auch ein blindes Huhn ein Korn. In diesem Fall bin ich das blinde Huhn, denn was da passiert ist, ist eigentlich unglaublich.

Leider habe ich das alles jedoch erst viel zu spät begriffen und kann daher davon nur marginal profitieren. Meine Güte, wenn ich nur ein bisschen cleverer gewesen wäre, schließlich bin ich ja direkt mit der Nase darauf gestoßen worden.

Wer denkt aber auch an Steinkohle? Für mich lag so etwas ja fern wie der Mond.

Schon seit Ewigkeiten besitze ich Aktien von Anglo American, die habe ich geerbt und die werde ich sicher auch weitervererben. So weit, so langweilig.

Im vergangenen Jahr hat es hier jedoch eine Abspaltung gegeben, da sind mir für jeweils zehn Aktien der Anglo American eine Aktie von Thungela Resources ins Depot gebucht worden.

Der Betrag machte nicht viel aus, daher habe ich mich darum auch nicht geschert.

Ich schaue jetzt einmal nach, der erste Börsenkurs von Thungela in Deutschland lag wohl bei 1,56 Euro, das war also ein Pennystock. Was sollte ich mich darum scheren?

Aufgefallen ist mir das Papier erst, als es im März dieses Jahres über die Marke von 10 Euro gesprungen ist. Hm. Was da wohl los ist?

Als die Aktie dann über 15 Euro notiert, also beim Zehnfachen der ersten Notiz, habe ich einmal geforscht, was das eigentlich für ein Unternehmen ist.

Und ich finde, Thungela ist ein in Südafrika ansässiger Exporteur von Steinkohle, der ausschließlich Steinkohle aus Südafrika fördert und exportiert. Hm.

Das wäre gut gewesen in der beginnenden Energiekrise, oder? Als Thungela dann immer weiter steigt, überlege ich, ob ich nicht doch einmal zufassen und meinen Mini-Bestand etwas ausweiten sollte?

Aber nein, ich bin doch nicht das Dienstmädchen, das zu Höchstkursen kauft und dann damit in der Zeit nach der Übertreibung stiften geht. Welche Zukunft hat denn schon Steinkohle?

Dabei hatte doch Roger Köppel in seinem „Weltwoche Daily“ vor kurzem einmal eine Grafik gezeigt über den Kohleverbrauch in China und dazu gesagt: „Das Kohlezeitalter beginnt jetzt erst.“

Doch daran erinnere ich mich in diesem Moment natürlich nicht. Und bald darauf knackt Thungela die 20 Euro. Jetzt werde ich wirklich bald verrückt.

Der richtige Hammer kam dann erst in dieser Woche. Denn das Unternehmen zahlt tatsächlich sogar eine Dividende und als ich die Dividendenabrechnung sehe, traue ich meinen Augen nicht, denn die Dividende ist weit höher als der Wert der Aktie bei der ersten Notiz.

Hat es so etwas je gegeben? Das kann doch gar nicht sein, ist es aber.

Die Gesellschaft zahlt – und jetzt halten Sie sich fest – pro Aktie 3 britische Pfund, was selbst beim gegenwärtig sehr schlechten Umrechnungskurs 3,40 Euro ausmacht.

Ein Irrtum ist hier eigentlich ausgeschlossen, denn ich habe den Betrag bereits auf dem Konto. Ich finde jedoch nicht heraus, wann der Ex-Tag war. Da müsste ich mal unseren Bundeskanzler fragen, der weiß so etwas bestimmt. Er muss aber bereits hinter uns liegen, deswegen wohl auch nicht mehr die Spitzenkurse, sondern mittlerweile Kurse zwischen 16 und 18 Euro.

Auf Basis des aktuellen Kursniveaus macht das also eine Dividende von schlappen 20 Prozent aus. In Bezug auf die erste Notiz dieser Aktie beträgt die Dividendenrendite hingegen mehr als 200 Prozent.

Da hat also man 1,56 Euro investiert und bekommt im Folgejahr eine Dividende von 3,40 Euro. Sauber, oder? Und das trotz dreckiger Kohle.

Vielleicht hat die Steinkohle ja wirklich eine bessere Zukunft vor sich als die Partei der Grünen?

Und da sage nur einmal jemand, wir hätten jetzt schlechte Zeiten.

Anregungen oder Kritik bitte an Bernd Niquet

 

******* Von Bernd Niquet ist ein n e u e s Buch erschienen *******

Bernd Niquet, „Jenseits des Geldes. SIEBENTER TEIL“, Engelsdorfer Verlag, Leipzig 2021, 635 Seiten, 22 Euro

Am besten portofrei direkt beim Verlag bestellen: www.engelsdorfer-verlag.de

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In Kleists Drama "Penthesilea" geht es um den Konflikt zwischen einem gefühlsintensiven Individuum und der gesellschaftlichen Ordnung, die diesen Gefühlen entgegensteht. Penthesilea, die Königin der Amazonen, erobert im Kampf Männer, um sie zur Zeugung neuer Kriegerinnen mitzunehmen. Nach vollzogenem Zeugungsakt entlässt sie die Männer wieder in die Freiheit. Nur ihrem Geliebten stellt sie nach, was diesen letztlich sein Leben kostet. Kann es sein, dass ich in meinem Leben mehrmals nur haarscharf an vielem aus dieser Tragödie vorbeigeschrappt bin? Und dann ist ja auch noch Bernd Heinrich Wilhelm von Kleist nur unweit meiner Wohnung freiwillig aus dem Leben geschieden.

Bernd Niquet ist Jahrgang 1956 und wohnt am wunderschönen grünen Rand seiner ansonsten mittlerweile ungeliebten Heimat Berlin. Die vorangegangenen sechs Teile von „Jenseits des Geldes“ sind ebenfalls im Engelsdorfer Verlag erschienen und zwar in den Jahren 2011, 2012, 2013 sowie 2018, 2019 und 2020.

Der obige Text spiegelt die Meinung der jeweiligen Autoren wider. Instock übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche rechtliche oder sonstige Ansprüche aus.

 

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