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Das hat es noch nie gegeben!

Donnerstag, 9. Juni 2022 um 08:36

Von Bernd Niquet

Ich glaube, wir leben derzeit in einem Szenario, wie es geschichtlich absolut einmalig ist. Es gibt so viele Dinge, die es niemals vorher gegeben hat, auf jeden Fall nicht zusammen.

In das Kuddelmuddel der derzeitigen Entwicklungen ist auch kaum Ordnung hineinzubringen.

Ursächlich für all das sind natürlich auch Ereignisse, die es in dieser Form in der Neuzeit noch niemals gegeben hat, eine große Epidemie und einen Krieg in Europa, bei dem jedoch eigentlich niemand Kriegspartei ist.

Es geht also eigentlich alles weiter wie vorher, obwohl sich alles geändert hat.

Und es lässt sich nur schwer abschätzen, wo wir jetzt eigentlich stehen. Haben wir zu wenig oder zu viele Arbeitsplätze? Befinden wir uns in einem langfristigen Inflations- oder Deflationsszenario? Sind die Zinsen zu hoch oder zu niedrig? Und haben die Leute eigentlich zu viel Geld (für Aktien) oder zu wenig (für Konsum?)

Im Grunde genommen scheint das nämlich alles gleichzeitig zuzutreffen. Und was ist mit den Reisen? Wird es immer Sommer zu wenige Touristen geben, so dass die Hotels und Restaurants teilweise leer bleiben, oder werden vielmehr umgekehrt den Hotels und Restaurants die Arbeitskräfte fehlen, um die Gäste überhaupt bewirten zu können?

Und was ist eigentlich mit den Leute, die vorher die Jobs gemacht haben, für die man jetzt händeringend Leute sucht? Sitzen die zu Hause und verknallen ihre Ersparnisse und sind sie auf dem Amt wegen der Stütze?

Werden in der Reisezeit genug Flugzeuge fliegen oder werden die Fluggesellschaften wegen zu hoher Kosten oder zu wenig Bodenpersonal ihre Flüge canceln?

Zählen Umweltschutz und CO2 überhaupt noch etwas, bauen wir weltweit jetzt durch die Energiekrise die neuen Energien verstärkt aus, oder gibt es eine große Bewegung in die andere Richtung und es kommt zum Comeback der fossilen Energieträger?

Werden dieses Mal die Deutschen mit ihren Windrädern die Welt retten? Und liegt die öffentliche Sicherheit in Deutschland in Waffen oder in Windrädern?

Da dachten wir, wenn die Corona-Pandemie überstanden ist, pendelt sich alles wieder ein und wir gehen zurück zur Normalität, doch dann schafft es ein einziger Mann, das Gefüge der gesamten Welt noch weiter aus dem Gleichgewicht zu bringen. Dabei sollte es doch keinen neuen Hitler mehr geben.

Was ist denn auch mit den Nahrungsmittelpreisen? Derzeit warten die LKW 14 Tage, um das Getreide aus der Ukraine nach Polen zu bringen. Wie wird das weitergehen mit Schiffstransporten, mit Russland und dem Hunger in den armen Ländern?

Und was bedeutet eigentlich die Abkehr von der Nullzinspolitik? Ist das jetzt der große Sieg der Sparer oder wird ihnen der Siegesjubel bald im Halse stecken bleiben, wenn sich die Pleitestaaten in Europa nicht mehr finanzieren können?

Hat man nicht gesagt, eine Abkehr von den Nullzinsen würde vielen Länder die Refinanzierung ihrer Schulden unmöglich machen? Dann können wir jetzt aber gespannt sein.

Die langlaufende Anleihe Italiens bis 2072 besitzt einen Coupon von 2,15 Prozent und wurde vor gut einem Jahr zum Nennwert herausgegeben. Das heißt, Italien zahlt so lange nur 2,15 Prozent Zinsen p.a.. Heute steht das Papier bei nur noch 66,7 Prozent des Nennwertes.

Das heißt, würde Italien sich heute identisch finanzieren wollen, würden sie für 100 Millionen Euro neue Schulden nur noch 66,7 Millionen Euro an Geld einspielen. Oh! Wie soll das gehen? Und kann man der EZB daher tatsächlich raten, dem Weg der Federal Reserve in den USA zu folgen und auch die Zinsen anzuheben?

Und wie wird es sich eigentlich auf die Weltwirtschaft auswirken, wenn Russland den ersten Staatsbankrott seit der Zarenzeit hinlegt, obwohl sie eigentlich volle Kassen haben?

Kommt es dann zum Stopp der Gasimporte des Westens aus Russland?

Wer werden hier und insgesamt die Gewinner und wer die Verlierer sein? Vor allem, was passiert zuerst und was folgt dann daraus? Welche Karte wird zuerst gespielt und welche Pistole zuerst gezogen?

Zum Glück sehe ich gerade, dass ich den Platz für diese Kolumne bereits ausgeschöpft habe. Das ist wirklich ein trefflicher Zufall und ein großes Glück.

So muss ich nämlich nicht versuchen, auf diese Fragen Antworten zu finden. Das fiele mir auch äußerst schwer, schließlich habe ich nämlich leider, leider meine Würfel verlegt und kann sie beim besten Willen nicht finden.

 

Anregungen oder Kritik bitte an Bernd Niquet

 

******* Von Bernd Niquet ist ein n e u e s Buch erschienen *******

Bernd Niquet, „Jenseits des Geldes. SIEBENTER TEIL“, Engelsdorfer Verlag, Leipzig 2021, 635 Seiten, 22 Euro

Am besten portofrei direkt beim Verlag bestellen: www.engelsdorfer-verlag.de

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In Kleists Drama "Penthesilea" geht es um den Konflikt zwischen einem gefühlsintensiven Individuum und der gesellschaftlichen Ordnung, die diesen Gefühlen entgegensteht. Penthesilea, die Königin der Amazonen, erobert im Kampf Männer, um sie zur Zeugung neuer Kriegerinnen mitzunehmen. Nach vollzogenem Zeugungsakt entlässt sie die Männer wieder in die Freiheit. Nur ihrem Geliebten stellt sie nach, was diesen letztlich sein Leben kostet. Kann es sein, dass ich in meinem Leben mehrmals nur haarscharf an vielem aus dieser Tragödie vorbeigeschrappt bin? Und dann ist ja auch noch Bernd Heinrich Wilhelm von Kleist nur unweit meiner Wohnung freiwillig aus dem Leben geschieden.

Bernd Niquet ist Jahrgang 1956 und wohnt am wunderschönen grünen Rand seiner ansonsten mittlerweile ungeliebten Heimat Berlin. Die vorangegangenen sechs Teile von „Jenseits des Geldes“ sind ebenfalls im Engelsdorfer Verlag erschienen und zwar in den Jahren 2011, 2012, 2013 sowie 2018, 2019 und 2020.

Der obige Text spiegelt die Meinung der jeweiligen Autoren wider. Instock übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche rechtliche oder sonstige Ansprüche aus.

 

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