19.04.2024 - 14:18 | Lesezeichen | Startseite | Newsletter | Suche | Kontakt | Seite drucken | Sitemap   
 
   

Wo Sie neue
Boom-Börsen finden?!

 

  Geheime Aktien-Gewinnstrategie?!

      Menü

    Home

      Wissen

      Börsen-ABC
      Anlegerrecht


        Twitter & Facebook

        



Anzeige  


 

Suche

 


Kursabfrage

 



 
Kunst im Frühling


 


 

 

 

 

Mr. Bidens Whatever

Montag, 14. März 2022 um 08:43

Von Bernd Niquet

Im Jahr 2012 hat der damalige EZB-Präsident Mario Draghi mit seinem Whatever den Euro gerettet und gesagt, die EZB sei ready to do whatever it takes um den Euro zu erhalten.

Der US-Präsident hat rechtzeitig zum Wochenende auch ein Whatever in der Raum gestellt, freilich ohne es direkt auszusprechen:

„I want to be clear: We will defend every inch of NATO territory with the full might of a united and galvanized NATO. But we will not fight a war against Russia in Ukraine. A direct confrontation between NATO and Russia is World War III. And something we must strive to prevent.“

Wem gegenüber möchte Mr. Biden denn hier bitte Klarheit schaffen mit seinen letzten Sätzen?

Gegenüber seinen Freunden? Aber wir kennen doch alle Bidens Meinung. Gegenüber der NATO? Dito. Wollte er die Ukraine zur Räson bringen? Aber hatte die überhaupt ein Eingreifen der NATO gefordert? Es bleibt eigentlich nur eine Erklärung: Hier ist Russland angesprochen.

Und man muss kein Linguistiker sein, um schnell zu merken, was diese Sätze bedeuten. Es ist fast wie ein mathematischer Dreisatz.

Es ist, als ob ein Kontrolleur in die U-Bahn kommt, darauf hinweist, dass unbedingt ein Fahrschein vonnöten ist, es aber keine Strafe gibt, wenn der Fahrgast keinen hat. Es handelt sich hier also um einen FREIFAHRTSCHEIN.

Bidens Statement lässt keinen anderen Schluss zu als diesen: Solange Russland keinen NATO-Staat angreift, kann es in der Ukraine tun, was immer es will. Das ist Mr. Bidens WHATEVER.

Doch damit nicht genug, der NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg muss auch noch so etwas sagen, in der Welt am Sonntag:

Die Menschen in der Ukraine widersetzten sich zwar der Invasion mit Mut und Entschiedenheit, aber die kommenden Tage würden wahrscheinlich noch größere Not bringen. Doch ein Eingreifen des transatlantischen Verteidigungsbündnisses sei ausgeschlossen.

Ausgeschlossen, WHATEVER die Russen in der Ukraine tun.

Unsere westliche Führung scheint darauf zu hoffen, dass Putin sich in der Ukraine verausgabt und wir somit ungeschoren davonkommen. Heiliger Sankt Florian. Und so etwas nennt sich dann westliche Wertegemeinschaft. Wahrscheinlich deswegen, weil wir im Westen heute gemeinsam auf diese Werte scheißen.

Doch was ist eigentlich mit unserer eigenen Bevölkerung? Warum gibt es noch keinen Alarmplan? Ich weiß ja nicht mal, wo ein Bunker hier in der Nähe ist und wie die Sirenen bei Luftalarm sich anhören?

Denn was bitteschön ist, wenn Putin mit Vergeltung droht, wenn wir die Sanktionen nicht zurücknehmen oder deutlich ermäßigen? Wenn er dann droht, einem NATO-Land eine Bombe zu schicken?

Aber nein, so weit wird er nicht gehen. Soso. Aber habe ich diesen Satz nicht schon einmal gehört?

 

Anregungen oder Kritik bitte an Bernd Niquet

 

******* Von Bernd Niquet ist ein n e u e s Buch erschienen *******

Bernd Niquet, „Jenseits des Geldes. SIEBENTER TEIL“, Engelsdorfer Verlag, Leipzig 2021, 635 Seiten, 22 Euro

Am besten portofrei direkt beim Verlag bestellen: www.engelsdorfer-verlag.de

oder bei Amazon


 

In Kleists Drama "Penthesilea" geht es um den Konflikt zwischen einem gefühlsintensiven Individuum und der gesellschaftlichen Ordnung, die diesen Gefühlen entgegensteht. Penthesilea, die Königin der Amazonen, erobert im Kampf Männer, um sie zur Zeugung neuer Kriegerinnen mitzunehmen. Nach vollzogenem Zeugungsakt entlässt sie die Männer wieder in die Freiheit. Nur ihrem Geliebten stellt sie nach, was diesen letztlich sein Leben kostet. Kann es sein, dass ich in meinem Leben mehrmals nur haarscharf an vielem aus dieser Tragödie vorbeigeschrappt bin? Und dann ist ja auch noch Bernd Heinrich Wilhelm von Kleist nur unweit meiner Wohnung freiwillig aus dem Leben geschieden.

Bernd Niquet ist Jahrgang 1956 und wohnt am wunderschönen grünen Rand seiner ansonsten mittlerweile ungeliebten Heimat Berlin. Die vorangegangenen sechs Teile von „Jenseits des Geldes“ sind ebenfalls im Engelsdorfer Verlag erschienen und zwar in den Jahren 2011, 2012, 2013 sowie 2018, 2019 und 2020.

Der obige Text spiegelt die Meinung der jeweiligen Autoren wider. Instock übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche rechtliche oder sonstige Ansprüche aus.

 

Anzeige


 


 
 
 
 
 
 
 
       
     


© 1999 - 2023 by instock.de | Mediadaten | Impressum | Datenschutz