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Börse im Zeitraffer

Freitag, 21. August 2020 um 00:42

Von Thomas Grüner
In dieser Woche hat der S&P 500 ein neues Allzeithoch markiert. Somit hat der marktbreite US-Aktienindex offiziell den 23. März 2020 als Beginn eines neuen US-Bullenmarkts bestätigt. Der dramatische Absturz in die Bärenmarktregion wurde von einer dynamischen Erholungsbewegung gefolgt, das V-förmige Bewegungsmuster ist somit vollendet. Ein Zyklus-Wechsel im Zeitraffer, welcher sich normalerweise über einen viel längeren Zeitraum erstreckt – denn typische Bärenmärkte setzen langsam und schleichend ein. Das Börsenjahr 2020 war bisher eine ziemlich wilde Achterbahnfahrt, die eine Standortbestimmung in den Sommermonaten nicht gerade einfach macht.

Schmale Märkte, erstaunliche Zahlen

In vielerlei Hinsicht hat der Bärenmarkt 2020 das Gesicht einer überdimensionalen Korrektur gezeigt. Große Wachstumswerte haben die Erholungsbewegung angeführt, nicht wie üblich die kleineren Value-Werte. Ebenso ist die Marktbreite im neuen Bullenmarkt auch nicht nach oben geschnellt, ganz im Gegenteil: Die Märkte bleiben sehr „schmal“, das heißt nur wenige Unternehmen übertreffen die Rendite des breiten Marktes. Somit herrscht nicht nur eine sehr heterogene Marktstimmung, auch das Zahlenwerk ist teilweise erstaunlich.

So kommt der Dax, in den vergangenen Jahren wahrlich nicht der strahlende Gewinner unter den Länderindizes, auf eine Marktkapitalisierung von 1,26 Billionen Euro. Weniger als für sich allein gerechnet Apple, Amazon oder Microsoft. Die Schwergewichte der deutschen Automobilindustrie, Daimler, BMW und VW, bringen zusammen eine Marktkapitalisierung von rund 150 Milliarden Euro auf die Waage – etwa die Hälfte der derzeitigen Tesla-Marktkapitalisierung. Was wollen uns diese Zahlen sagen?

Erwartungshaltung versus Realität

Zum einen, dass es in schmalen Märkten sehr selektiv zugeht. Wenige Werte stehen in der Anlegergunst sehr hoch, teilweise erscheinen die Bewertungsunterschiede auch gerechtfertigt. Es geht um Marktanteile, Preissetzungsmacht, unternehmerische Flexibilität, Innovation und Krisenresistenz. Gerade die wachstumsorientierten Mega Caps aus den USA haben sich nicht ohne Grund zu den nachhaltigen Profiteuren der vergangenen Jahre entwickelt. Zum anderen zeigt es aber auch, dass Märkte in die Zukunft blicken – und auch in einem grundsätzlich skeptischen Stimmungsumfeld durchaus Optimismus oder Euphorie ausgebildet werden kann. Verkauft Tesla doppelt so viele Autos wie BMW, Daimler oder VW zusammen? Nein. Aber die Erwartungshaltung ist hoch, dass die Zukunftspläne Früchte tragen werden.

Am Ende bewegen sich die Börsen, um die Diskrepanz zwischen Erwartungshaltung und Realität auszugleichen. Unternehmen, die ein höheres Bewertungsniveau erreicht haben, müssen nicht zwangsläufig wieder auf den Durchschnitt „zurückfallen“ – es gilt hier einfach zu beachten, dass sich das negative Überraschungspotential selektiv aufbauen kann. Anleger sind gut beraten, mit einem gesund diversifizierten Portfolio diesen „bösen Überraschungen“ entgegenzuwirken.

Fazit: Die Standortbestimmung im Sommer 2020 fällt schwer. Es lohnt sich in undurchsichtigen Phasen immer, nüchtern mit Zahlen zu rechnen. Schmale Märkte liefern erstaunliche Zahlen und lösen Emotionen aus, vor allem die Angst vor einem Absturz oder die Gier nach mehr. Am Ende hilft die globale Diversifikation immer – zum Zeitpunkt neuer Allzeithochs oder inmitten plötzlicher Korrekturen. Denn eigentlich sollten erfolgsorientierte Investoren nicht auf Einzelschicksale wetten, sondern den volatilen Märkten mit einem vernünftigen Konzept die Stirn bieten.

Fragen zum Beitrag beantworte ich gerne per E-Mail an feedback@gruener-fisher.de.

Thomas Grüner
ist Gründer und Vice Chairman der Vermögensverwaltung Grüner Fisher Investments. Weitere Informationen unter www.gruener-fisher.de.


Der obige Text spiegelt die Meinung der jeweiligen Autoren wider. Instock übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche rechtliche oder sonstige Ansprüche aus.

 

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