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Die Bescherung geht weiter

Mittwoch, 30. Dezember 2015 um 14:33

Von Bernd Niquet

Nicht nur Europa ist heute gespalten, die ganze Welt erweist sich als geteilt. Von den Regionen her genauso wie von der Geisteshaltung. Heute gibt es sogar zwei verschiedene Arten an Überbringern von Geschenken an Weihnachten.

Bei uns ist das der Weihnachtsmann mit dem roten Mantel, und er bringt so viel, dass in den Tagen nach dem Fest die Zeitungen Tips geben, was man mit den Geschenken macht, die einem nicht gefallen. Da setzen dann zwei riesige Wellen ein, die Umtauschwelle und die Wegschmeißwelle. Das ist natürlich sehr im Trend, denn mehr als 80 Prozent aller auf der Welt hergestellten Waren werden ohnehin dazu produziert, nur ein oder sogar kein Mal benutzt zu werden.

Ganz andere Wellen sind hingegen diejenigen, die vom anderen Geschenküberbringer kommen, vom Christkind, El Niño. Da leidet jetzt ganz Südamerika wenigstens nicht an Durst und in Zentralafrika kann man sich wunderbar sonnen und braun werden, ohne eine einzige Wolke. Wie schön, oder?

Und ob der Weihnachtsmann und das Christkind etwas miteinander zu tun haben? Nein, nein, nein! Doch!

Eben haben ja alle Nationen in Paris einen Vertrag unterschrieben. Doch den ballern wir jetzt erst einmal weg. Die freien Bürger in einem freien Land lassen sich doch das Böllern nicht verbieten. Die Lidl-Märkte machen dazu sogar extra bereits um 7 Uhr morgens auf. Und schalten ganzseitige Zeitungsanzeigen, damit nur niemand an Silvester ohne eine Böllerpackung bleibt.

Und das Einzige, was uns vom Böllern abhalten könnte, wäre das Böllern der anderen. Denn als ich diese Kolumne schreibe, ist noch nicht klar, ob das zentrale Feuerwerk in Brüssel stattfinden oder aufgrund einer Terrorwarnung abgesagt wird. Irgendwie wird also bestimmt geböllert werden.

Und wer nicht böllert, geht eben shoppen, jedenfalls so lange die Läden offen sind. Bei uns in Berlin sind sie auch nach den Weihnachtstagen weiter gut besucht. Die Bescherung geht weiter. Was soll man auch sonst machen mit seiner Zeit?

Bei mir im Rewe-Markt gibt es jetzt sogar essbare Blüten zu kaufen. Ich möchte allerdings lieber nicht wissen, von welchen Sklaven die gepflückt worden sind. Was ich dagegen sehe, ist, wie unser Nachbar, ein wohl sehr renommierter Gynäkologe, das letzte Laub zusammengefegt und über den Zaun auf dem S-Bahn-Gelände entsorgt hat.

So funktioniert die Welt heute.

Und weil gerade kurz vor Jahresschluss einer der letzten Aufrechten, der Musiker Lemmy Kilmister, gestorben ist, grabe ich eine alte Platte seiner damaligen Band „Hawkwind“ heraus und finde auf der Rückseite etwas, was, obwohl bereits aus dem Jahr 1971, wie die Faust auf unsere Jetztzeit passt.

Es ist ziemlich schwierig, das jetzt authentisch einzutippen, but I´ll do my very best: „TECHNICÄNS ÖF SPACE SHIP EÄRTH THIS IS YÖÜR CÄPTÅIN SPEÄKING YÖÜR ØÅPTÅIN IS DEÄD”

Besser kann man das nicht sagen, finde ich. In diesem Sinne: Prosit Neujahr!

 

Anregungen oder Kritik bitte an Bernd Niquet.

 

******* DAS ENDE EINES LANGEN ZYKLUS *** NEUES BUCH *******

Bernd Niquet, „IN TIEFSTEN SCHICHTEN“, Engelsdorfer Verlag, Leipzig 2015, 327 Seiten, 16 Euro, ISBN 978-3-95744-926-9.

Am besten portofrei direkt beim Verlag bestellen: www.engelsdorfer-verlag.de/db/autorwerke.php

Der obige Text spiegelt die Meinung der jeweiligen Autoren wider. Instock übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche rechtliche oder sonstige Ansprüche aus.

 

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