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Putins Doppeldenk

Freitag, 12. September 2014 um 22:34

Von Bernd Niquet

Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man eigentlich nur noch lachen über das, was uns gegenwärtig vom russischen Präsidenten Putin und seinen Vasallen so alles zur Ukraine-Krise aufgetischt wird.

Zuerst sind da die Truppen ohne Abzeichen auf der Krim gewesen. Natürlich keine russischen. Und als jetzt tatsächlich offizielle Soldaten aus Russland in der Ukraine angetroffen wurden, war das ein Versehen. Sie hatten sich verirrt.

Der Kolumnist Harald Martenstein bezieht sich auf ein Zitat von Putin, dass russische Soldaten, die sich in der Ukraine aufhalten, lediglich Urlauber seien, die in ihren Ferien etwas erleben wollten, und meint: „Das Sonderbare am Ukraine-Krieg besteht darin, dass er kinderleicht zu beenden wäre.“ Eine Urlaubssperre bei den russischen Streitkräften sowie gute Navigationssysteme würden dann nämlich genügen, um den Konflikt wesentlich zu entschärfen.

Martenstein fühlt sich dabei an die Vergangenheit in Berlin erinnert: „Was war noch gleich die Mauer? Ein antifaschistischer Schutzwall.“ Und: „Schießbefehl? Gab es nicht. Wahlen? In der DDR frei und demokratisch, im Westen vom Großkapital manipuliert.“

Wer die gegenwärtige russische Haltung zur Ukraine verstehen will, sollte in George Orwells Klassiker „1984“ hineinlesen, meint dagegen der Yale-Professor Timothy Snyder. Der einfachste Weg, dabei zu beginnen, sei sich die Big-Brother-Losungen anzuschauen wie „Krieg ist Frieden“ und „Lernen Big Brother zu lieben“.

Snyder führt die russische Argumentation an einigen Fallbeispielen vor und zeigt, dass jeder Versuch, einen Grund für diesen sinnlosen Krieg zu finden, entweder offensichtlich gefälscht oder in sich widersprüchlich ist. Das führt zum „Doppeldenk“, der erfordert, wie Orwell es ausgedrückt hat, dass die Menschen gleichzeitig zwei Meinungen vertreten können, die sich widersprechen. Und trotzdem an beide glauben.

Einerseits muss Russland in die Ukraine einmarschieren, weil der ukrainische Staat repressiv ist, andererseits muss Russland eingreifen, weil es gar keinen ukrainischen Staat mehr gibt. Einerseits sind alle Ukrainer Nationalisten, andererseits gibt es jedoch gar keine ukrainische Nation.

Einerseits führt Russland Krieg, um Unschuldige vor dem Beherrschtwerden zu schützen, andererseits ist es gerade die Absicht dieses Krieges, eine neue Herrschaft aufzubauen.

Auf diese Weise biete die russische Propaganda stets beide Seiten jeder Geschichte. Und alle können sich immer genau das herauspicken, was ihnen gerade passt. Bei uns in Deutschland wird ja bereits eifrig Gebrauch davon gemacht, denn immer mehr Leute finden, bei uns würde gelogen und glauben daher den Russen. Jedenfalls der Seite des Doppeldenk, die gerade passt.

Sie lernen, Big Brother zu lieben!

Anregungen oder Kritik bitte an Bernd Niquet.

******************* Und vergessen Sie nie: ********************
**** Die wirkliche Wirklichkeit liegt stets Jenseits des Geldes! ****

Bernd Niquet, "Jenseits des Geldes, Dritter Teil", Leipzig 2013, 607 Seiten, 18 Euro, ISBN 978-3-95488-235-9.

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