Von Marc Nitzsche
Seit 1960 hat sich der Preis für weiße, lupenreine Diamanten mit einem Gewicht von einem Karat mehr als verzehnfacht. Und das Beste daran ist, dass es in diesem langen Zeitraum zu keinen nennenswerten Rücksetzern kam. Insofern erscheinen die edlen Steine fast als Weisheit letzter Schluss in Sachen Geldanlage. Aber hält diese Entwicklung auch in Zukunft an? Und falls ja, wie können Investoren am besten an weiter anziehenden Diamanten-Preisen partizipieren?
Im laufenden Jahr legten die Preise dank der robusten Nachfrage im Schnitt bereits um 7 Prozent zu. In den USA – dem weltweit größten Markt – wurden 2013 8 Prozent mehr Diamanten abgesetzt als ein Jahr zuvor. Der chinesische Bedarf schnellte sogar um 18 Prozent nach oben. Da jedoch bereits seit 17 Jahren keine neuen großen Vorkommen aufgespürt wurden, dürfte der globale Ausstoß einer aktuellen Studie zufolge im Jahr 2018 sein Hoch erreichen und im Anschluss auf unabsehbare Zeit zurückgehen. Sollten also nicht demnächst zusätzliche Lagerstätten gefunden werden, ist eine Rationierung via Preis wohl unausweichlich. Damit sind Diamanten in der Tat ein aussichtsreiches Langfrist-Investment.
Trotz dieser Perspektiven sollten Anleger von physischen Diamanten-Käufen Abstand nehmen. Den wirklichen Wert der Edelsteine können nur ausgewiesene Profis verlässlich einschätzen. Als unbedarfter Investor ist man daher mit Aktien besser bedient, zumal die Bergbaufirmen Margen zwischen 16 und 20 Prozent erzielen. Interessant und gleichzeitig relativ sicher sind in diesem Zusammenhang beispielsweise die Papiere von Rio Tinto oder Anglo American.
Marc Nitzsche ist Herausgeber des Rohstoff-Trader.
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