Von Marc Nitzsche
Mit einem Kurszuwachs von rund 25 Prozent seit Jahresbeginn gilt Palladium unter vielen Anlegern als das Edelmetall mit der besten 2014-Performance. Tatsächlich konnten Investoren, die in den vergangenen sieben Monaten auf steigende Rhodium-Preise spekulierten, fast 33 Prozent verdienen. In dieser Woche gewann die Aufwärtsbewegung der Rhodium-Notierungen sogar nochmals an Dynamik. Ist die Luft damit jetzt erst einmal raus oder hat das zur Platin-Metall-Gruppe gehörende Edelmetall noch Kurspotential nach oben?
Für weiter steigende Preise spricht sicherlich die nach dem Minen-Arbeiter-Streik in Südafrika angespannte Versorgungslage. Immerhin kam es – wie bei Platin und Palladium – zu beträchtlichen Ausstoß-Einbußen. Gleichzeitig halten sich derzeit auch noch die Produzenten und die Investoren mit Verkäufen zurück, da sie auf noch bessere Notierungen hoffen. Diese (künstliche) Angebots-Verknappung trifft auf eine durchaus als robuste zu bezeichnende Weltkonjunktur. In derartigen Fällen kommt es in der Regel zu einer Rationierung über den Preis und damit anziehenden Kursen. Aber die Rallye könnte auch aus einem anderen Grund noch ein Weilchen anhalten.
Hausse nährt die Hausse
So dürfte der Ausbruch über den Widerstand bei 1.200 US-Dollar je Unze getreu dem Motto „die Hausse nährt die Hausse“ zusätzliche prozyklisch agierende Anleger in den Rhodium-Markt treiben. Und da die Umsätze bei Rhodium nochmals deutlich geringer als im ebenfalls engen Palladium-Markt sind, führen bereits verhältnismäßig kleine Käufe zu stark steigenden Kursen. Wegen des üppigen Spreads drängen sich die verfügbaren Index-Zertifikate aber nicht auf!
Marc Nitzsche ist Herausgeber des Rohstoff-Trader.
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