Von Marc Nitzsche
Obwohl es sich bei Sand zugegebenermaßen nicht um einen Rohstoff im klassischen Sinne handeln mag, wollen wir diesen ganz speziellen Markt heute etwas näher beleuchten, weil dieser vor einem gewaltigen Wachstumsschub stehen dürfte. Verantwortlich dafür ist das insbesondere in den USA flächendeckend betriebene Fracking. Dabei kommt seit einigen Jahren in erster Linie Quarz-Sand zum Einsatz, um die Erträge zu steigern und die Umwelt so gut als möglich zu schonen.
Explodierende Nachfrage
Und da in den Vereinigten Staaten immer mehr Energie mittels der Fracking-Methode gefördert werden wird, erwarten viele Experten eine fast schon explodierende Nachfrage nach Spezial-Sanden verschiedener Körnungen. Lag der globale Bedarf 2012 noch bei vergleichsweise bescheidenen 29,6 Millionen Tonnen, dürften es 2022 bereits mindestens 78,5 Millionen Tonnen sein. Denn allein die US-Öl-Förderung aus Schiefer-Gas soll sich in den nächsten sechs Jahren von aktuell etwa 2 auf dann 6 Millionen Barrel täglich verdreifachen. Zudem wird voraussichtlich auch die Gas-Förderung ausgeweitet, nachdem die Preise für den flüchtigen Energie-Träger sich von ihren Tiefständen erkennbar lösen konnten.
Wie investieren?
Da Sand nicht börsennotiert ist, sind Direkt-Investments auf Preis-Steigerungen leider nicht möglich. Damit bleibt nur die Möglichkeit, Aktien von Unternehmen zu erwerben, die in diesem Segment präsent sind. Doch Vorsicht: Die Papiere der etwas größeren Gesellschaften, die ihr Geld fast nur mit Fracking-Sand verdienen, sind mit Kurs/Gewinn-Verhältnissen von gut 20 bis mehr als 30 recht teuer. Deutlich günstiger ist momentan die Aktie von Saint-Gobain zu haben.
Marc Nitzsche ist Herausgeber des Rohstoff-Trader.
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