Von Marc Nitzsche
Nach dem abrupten Ende der jahrelangen Rohstoff-Hausse verwundert es nicht, dass zuletzt immer mehr Privatanleger dieser Asset-Klasse den Rücken kehrten. Dies führte dazu, dass im gesamten Jahr 2013 kontinuierlich Kapital aus diesem Sektor abgezogen wurde. Damit könnte es nun aber vorbei sein. Denn im ersten Quartal 2014 verzeichnete der Bereich erstmals seit zwölf Monaten wieder Netto-Mittel-Zuflüsse.
Edelmetalle und Feldfrüchte
Dabei erfreuten sich neben den Industrie-Metallen vor allem die weißen Edelmetalle und Agrar-Rohstoffe einer großen Beliebtheit. Bei Silber erachten offenbar viele Investoren Kurse um 20 US-Dollar für einen günstigen Einstiegszeitpunkt. Ebenfalls außerordentlich populär sind seit einiger Zeit die Platin-Metalle, da erhebliche Angebotsausfälle auf eine stabile Nachfrage treffen. Bei den Feldfrüchten können sich Anleger primär für die Agrar-Güter begeistern, die im vergangenen Jahr besonders viel Federn lassen mussten. Folgerichtig gab es bei Mais die üppigsten Mittel-Zuflüsse. Demgegenüber erwarten die Akteure bei Kaffee und Erdgas nach den gewaltigen Kurs-Steigerungen in den zurückliegenden Wochen und Monaten eher fallende als steigende Kurse.
Nicht blindlings folgen
Obgleich frisches Kapital den Rohstoff-Preisen sicher nicht schaden kann, sollte man diesen Punkt nicht überbewerten. Immerhin lassen sich die Risiko-Faktoren (z.B. das Platzen der spekulativen Blase) insbesondere bei Silber nicht verleugnen. Und im Bereich der Feldfrüchte werden auch künftig vor allem die Wetter-Verhältnisse den Takt vorgeben. Insofern sollte man seine Anlage-Entscheidung nicht nur von den Mittel-Zuflüssen abhängig machen.
Marc Nitzsche ist Herausgeber des Rohstoff-Trader.
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