Von Marc Nitzsche
Um die Seltenen Erden ist es nach den Hype vor rund zwei Jahren zuletzt bemerkenswert ruhig geworden, nachdem die Preise für die Metalle mit den merkwürdigen Namen teilweise regelrecht eingebrochen sind. Nicht einmal das chinesische Quasi-Monopol konnte den Kurs-Verfall verhindern, da die benötigten Mengen derart gering sind, dass echte Versorgungsengpässe nicht zu erwarten sind. Dessen ungeachtet hat Russland angekündigt, der chinesischen Vormachtstellung im Bereich Seltene Erden den Kampf anzusagen.
Ein russisches Konsortium um die ITC-Gruppe des Milliardärs Alexander Nesis möchte gemeinsam mit dem Staatskonzern Rostec die mutmaßlich größte Lagerstätte für Seltene Erden weltweit erschließen. Ein dritter Partner für das mindestens 1 Milliarde Dollar teure Projekt wird noch gesucht. Gerüchten zufolge könnte der Zuschlag an einen Investment-Fonds gehen, der über die nötige Kapitalkraft verfügt.
Aber selbst wenn der Dritte im Bunde zeitnah gefunden werden sollte, ist mit einer zeitnahen Aufnahme der Förderung nicht zu rechnen, da die Planungen sich noch in einem sehr frühen Stadium befinden. In diesem Jahr kann man bestenfalls mit den Aufbauarbeiten beginnen. Die ersten Seltenen Erden sollen erst 2017 das Licht der Welt erblicken. Damit dürfte das chinesische Quasi-Monopol noch eine ganze Weile Bestand haben, zumal die einzigen zwei westlichen kommerziellen Anbieter Molycorp und Lynas dem Quasi-Monopol Chinas nicht viel entgegenzusetzen haben.
Marc Nitzsche ist Herausgeber des Rohstoff-Trader.
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