Von Florian Schulz
Als Grund dafür, dass Anleger ihr Portfolio stets diversifizieren sollten, wird oft aufgeführt, dass sie einfach mit allem rechnen müssen – inklusive so genannter Black Swan-Ereignisse. Dies sind völlig unvorhersehbare Ereignisse, welche die fundamentale Situation plötzlich stark verändern.
Wie wahrscheinlich ist es zum Beispiel, dass ein Meteorit auf dem Fabrikgelände ihres Investitionsobjektes einschlägt?
Geschehen ist dies am vergangenen Freitag bei Chelyabinsk Zinc Plant (WKN: A0LEFM). So hat die Schockwelle des aktuell in den Medien sehr präsenten Meteoriteneinschlags auf dem Fabrikgelände des größten russischen Zinkherstellers eine Mauer eines Lagerhauses zum Einsturz gebracht und zahlreiche Fenster zerstört.
Die Aktie lag am Freitag in London zeitweilig 3 Prozent im Minus. Zwischenzeitlich hatte das Ereignis sogar zu einem spontanen Anstieg des internationalen Zinkpreises geführt. Für Ruhe sorgte daraufhin jedoch die Mitteilung des Unternehmens, dass die Schmelze, das Kernstück der Anlage, keinen Schaden genommen habe und die Produktion nicht gestoppt wurde. Zudem seien bei dem Unfall keine Giftstoffe in die Umwelt gelangt.
Der Schaden wird also – selbst wenn er von keiner Versicherung übernommen wird – überschaubar bleiben. Es gibt keinen ein Anlass sich von der ansonsten sehr günstig bewerteten (KGV13e = 4,0) Aktie zu trennen.
Fazit: Es ist keine Reaktion auf das Ereignis nötig. Der Meteoriteneinschlag ist aber ein wunderbares Beispiel dafür, warum es an der Börse so wichtig ist, nicht alles auf eine Karte zu setzen!
Florian Schulz ist Chefredakteur des „Emerging-Markets-Trader“. Weitere Informationen zum Börsenbrief finden sie hier.
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