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Corona in einer veränderten Welt

Donnerstag, 29. Oktober 2020 um 17:36

Von Thomas Grüner
Mit der Rückkehr der Erkrankungswelle ist auch gleichzeitig die Unsicherheit und Volatilität an den Aktienmärkten zurückgekehrt. Insbesondere Sorgen um einen neuen, globalen Lockdown lassen Anleger an der Nachhaltigkeit der wirtschaftlichen Erholung zweifeln. Neue Beschränkungen wurden bereits in Europa erlassen, eine ganze Menge wird zusätzlich befürchtet. Daher ist es nicht verwunderlich, dass insbesondere der zyklisch geprägte Deutsche Aktienindex, wie so häufig in Abwärtsphasen, relative Schwäche zeigt. Der gefühlte Verlust ist in diesen Tagen riesig, der global orientierte MSCI World Total Return Index verlor jedoch vom 01. Oktober bis zum 27. Oktober in Euro lediglich 0,2 Prozent. So liefert der deutsche Aktienmarkt zwar langfristig ähnliche Renditen wie globale Indizes, durch die deutlich höhere Schwankungsbreite fällt es Investoren mit Fokus auf den Heimatmarkt jedoch tendenziell schwerer, über den gesamten Zeitraum die Nerven nicht zu verlieren.

Restriktionen weiterhin begrenzt

Zwar wurden viele neue Beschränkungen erlassen, dennoch unterscheiden sich diese von den Restriktionen zu Beginn des Jahres. Vergangene Entwicklungen haben einen politischen Lerneffekt erzeugt. Essentielle Bereiche der Wirtschaft können daher derzeit aufrechterhalten werden. Auch Schulen und Kindergärten bleiben in großen Teilen Europas noch offen. Natürlich könnte sich das ändern. Märkte jedoch bewegen sich nicht aufgrund von Möglichkeiten, sondern Wahrscheinlichkeiten. Und politische Entscheidungen wie Lockdowns sind auf Dauer von vielen Faktoren wie der Unterstützung der Bevölkerung und Gerichtsentscheidungen abhängig.

Gedrückte Erwartungen gegen einen globalen Bärenmarkt

Viele Investoren fühlen sich im Zuge von neuen, möglichen Beschränkungen zurückgeworfen auf den Jahresanfang. Erinnerungen an die panikartigen Verkäufe im Februar und März schüren bereits vergessen geglaubte Emotionen. Doch im Unterschied zum Beginn dieses Jahres ist die Stimmung in der Skepsis gefangen und die Erwartungshaltung niedrig. Anleger erwarten eine zweite Welle und partielle Lockdowns. Märkte bewegen sich durch Überraschungen und die Differenz zwischen Erwartungshaltung und Realität. Wenn eine schwache Realität auf möglicherweise noch schwächere Erwartungen trifft, steigen Märkte. Dieser Zusammenhang spiegelt die grundsätzliche Funktionsweise von Aktienmärkten wider, welche häufig fundamental missverstanden wird.

Daher bedürfte es einer erheblichen negativen Überraschung zum Status Quo, um einen großen Abschwung des Markts hervorzurufen. Die Kontrolle der Emotionen fällt gerade in einem Jahr wie 2020 immer schwerer, da Anleger besonders stark in ihrer Widerstandsfähigkeit herausgefordert werden. Doch selten ist diese Eigenschaft wichtiger, als in Krisenzeiten. So hilft es, zu bedenken, dass die langfristig überlegene Aktienmarktrendite alle großen Krisen miteinschließt.

Fazit: Das Risiko eines zweiten Lockdowns ist real und sollte nicht kleingeredet werden. Eine längere Schließung auf globaler Ebene könnte erhebliche dauerhafte Schäden verursachen. Allerdings ist das negative Überraschungspotential derzeit sehr begrenzt. Die Stimmung am Markt befindet sich tief in der Skepsis. Eine noch schlechtere Stimmung und Volatilität in der Größenordnung einer Korrektur ist derzeit durchaus möglich. Ein neuerlicher Bärenmarkt bräuchte jedoch eine negativere Entwicklung als in derzeitigen Planungen beinhaltet. Während aktuelle Entwicklungen eine äußerst genaue Beobachtung erfordern, bleibt das negative Überraschungspotential begrenzt. Emotionskontrolle ist somit wichtiger denn je.

Fragen zum Beitrag beantworte ich gerne per E-Mail an feedback@gruener-fisher.de.

Thomas Grüner
ist Gründer und Vice Chairman der Vermögensverwaltung Grüner Fisher Investments. Weitere Informationen unter www.gruener-fisher.de.


Der obige Text spiegelt die Meinung der jeweiligen Autoren wider. Instock übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche rechtliche oder sonstige Ansprüche aus.

 

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