Von Bernd Niquet
Derzeit ist eine gespenstische Koalition aus Unbedarften und Übelmeinenden zu beobachten, die durchaus in der Lage zu sein scheinen, unser gegenwärtiges Finanzsystem aus den Angeln zu heben und damit unserem Sozialwesen bitter zu schaden.
Natürlich verbietet sich hierbei, wie bei beinahe allen Fällen, der Vergleich mit dem Aufkommen von Adolf Hitler in Deutschland, doch da dieses Kapital anscheinend die einzige historische Lektion ist, die wir Deutschen richtig verstanden haben und die daher beinahe jedem Kind präsent ist, halte ich es für durchaus legitim, die aktuelle Situation daran zu spiegeln.
Viele beobachten derzeit eine Allianz, deren Ziel es ist, Europa aus den Angeln zu heben, und sie bedienen sich erfolgreich einer Klientel, die anscheinend nicht weiß, auf wessen Ticket sie hier fährt.
Ich sage nur: Schauen Sie auf die Schlagzeilen!
Am Mittwoch beispielsweise titelt Spiegel-Online, große Wirtschaftsunternehmen würden sich derzeit auf einen Zerfall des Euro vorbereiten. Das stammt aus der „Financial Times“ und damit aus der Achse London-New York. Und in den USA ist der Untergang Europas ja in den Medien bereits ein Fakt.
Mit jeder neuen Nachricht wird mehr Angst in Europa geschürt. Doch es geht nicht nur um Europa.
Selbst meine seriöse Zeitung „Der Tagesspiegel“ titelt am Donnerstag: „Notenbanken pumpen gemeinsam Geld in die Welt“. Auch so wird Angst erzeugt. Notenbanken verleihen den Geschäftsbanken Geld. Das ist ihre Aufgabe. In diesem Sinne kann man durchaus vom „Pumpen“ sprechen. Doch das ist etwas ganz anderes als die Schlagzeilen, zu denen sich die Presse benutzen lässt.
Überall wird derzeit die Angst geschürt, dass alles zusammenbrechen könnte. Ich muss immer an den Medienzar Alfred Hugenberg denken, der in den 30er Jahren die Hälfte der deutschen Presse kontrollierte und Hitler ein treffliches Forum geboten hat.
Ein Sozialarbeiter, der früher den Rechtsterroristen Uwe Mundlos betreut hat, sagt heute, ihm wäre am meisten aufgefallen, dass dieser Mann keinerlei Zweifel an seinem Denken hatte.
Lesen Sie im Vergleich dazu heute einmal eine Untergangspostille wie den „SmartInvestor“ mit seiner „Kapitalismuskritik“. Auch dort werden Sie keinerlei Zweifel finden. Diese Leute glauben sich wie der Norweger Anders Breivik im Besitz der absoluten Wahrheit. Es ist gespenstisch.
Ich selbst werde mich immer für diejenigen entscheiden, bei denen ich erlebe, dass sie um ihre Meinung ringen, streiten und von Zweifeln begleitet sind. Ich finde, unsere Politik gibt derzeit kein schlechtes Bild ab. Wir haben nur in den Medien zu viele, die es nicht durchschauen, wie sie benutzt werden.
Anregungen oder Kritik bitte an Bernd Niquet.
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BUCH-NEUERSCHEINUNG: Bernd Niquet, „Jenseits des Geldes“, Leipzig 2011, 506 Seiten, 18 Euro, ISBN 978-3-86268-408-3.
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Das Geld hat den Menschen aus langen historischen Abhängigkeiten befreit. Wer heute etwas haben möchte, bezahlt mit Geld und muss keine anderweitigen Gegenleistungen mehr anbieten. Die meisten Bereiche unseres Lebens liegen allerdings jenseits des Geldes. Wie steht es jedoch jenseits des Geldes mit der Freiheit? Bernd Niquet verfolgt den Lebensweg einer Gruppe von Menschen und stellt fest, dass selbst der Wegfall materieller Restriktionen uns nicht von unseren alten Fesseln befreit. Im Gegenteil, die Vergangenheit bestimmt weit stärker über uns als die gesamte Geldsphäre das je vermag.