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Nullzinsen sind mehr als Nullzinsen

Donnerstag, 24. September 2020 um 13:37

Von Bernd Niquet

Eigentlich ist das ja ein genialer Schachzug mit den gegenwärtigen Nullzinsen. Und es ist ja auch nichts, was daran schwer zu begreifen wäre, denn null Zinsen sind null Zinsen. Eine Null ist eine Null ist eine Null… . Und selbst Negativzinsen verändern ja bei positiven Inflationsraten an dem Genulle nichts.

Trotzdem. Je länger ich über das vermeintlich so Einfache nachdenke, umso mehr komische Gedanken kommen mir. Und das sogar ganz ohne auf Verschwörungstheorien abzustellen. Es ist hier eher so wie zu der Zeit, als Gott den Menschen schuf. Das war auch keine bewusste Verschwörung gegen Mutter Natur, es war schlicht ein Unfall. Dieser hat jedoch die Null in die Welt gebracht. Heute überall zu besichtigen.

Doch ich will nicht abschweifen. Die Ökonomie ist ja eigentlich die Wissenschaft von den Preisen, von der Preisbildung und den Veränderungen von Preisen. Aus dieser Sicht hat die Nullzinspolitik also gar nichts Besonderes an sich, denn auch die Null ist ja ein Preis.

Als ich vor längerer Zeit jedoch einmal versucht habe, in Bundesanleihen zu investieren, habe ich gemerkt, dass es auf diesem Markt gar nicht auf Preise ankommt, sondern ausschließlich auf Mengen. Und die Mengen dort sind null, das heißt, es gibt überhaupt keine Anleihen der Bundesrepublik Deutschland zu kaufen. Jedenfalls keine mit Zinsen, egal ob positive oder negative.

Das heißt, hier richtet sich die Möglichkeit, in den Markt einzusteigen, nicht nach dem, was man als Preis bietet, sondern es gibt gar kein Angebot und damit auch keinen Markt. Anders ausgedrückt bedeutet das, im Grunde genommen existiert hier ein Anlageverbot.

Die Bundesbürger dürfen nicht in Bundesanleihen investieren.

Das hat natürlich niemand verkündet und das wäre ja auch dumm, wo doch unser Bundesfinanzminister noch jede Menge Billionen an Coronageld brauchen wird und diese sich über Anleihen beschaffen muss. Doch das sind dann natürlich Nulleranleihen, also Nullzinsanleihen, und sie stellen einen Spezialfall dar, der das, was ich hier sagen will, nur auf die Spitze treibt.

Wenn es also nicht möglich ist, Bundesanleihen zu kaufen, welchen Status haben sie dann? Sind sie ein besonders sicheres Anlagegut wie beispielsweise Gold? Nein, das ist unmöglich, denn Gold kann jeder kaufen und bei Gold gibt es täglich Umsätze und Marktpreise.

Was können Bundesanleihen aber dann sein, wenn man sie für Geld nicht kaufen kann? Es bleibt eigentlich nur eine Möglichkeit, und die ist, dass Bundesanleihen selbst Geld sind.

Bundesanleihen sind dann also gleichsam ein sicheres Zweitgeld, zwar ein Schwundgeld, bei dem man immer etwas Verlust macht, wenn man es hält, dass jedoch niemals einen Wertkollaps erleiden kann, wie es das bei Gold schon oft gegeben hat. Und wie es bei den heutigen Währungen wie Euro und Dollar in der Zukunft durchaus zu vermuten ist.

Eine zweite Währung neben der offiziellen also, gleichsam so etwas wie ein dem normalen Papiergold überlegenes Papiergold, hinter dem die wirklichen Goldesel stehen, nämlich die Steuerzahler.

Denn dieser Goldesel wird immer leisten. Egal, was passiert, den Steuerbürger wird man stets auspressen können, um zurückzuzahlen, was nicht mehr zu prolongieren ist. Dieser Goldesel legt Eier. Was beim richtigen Gold nicht der Fall ist. Jedenfalls hat das noch nie jemand beobachtet. Das ist der Unterschied.

 

Anregungen oder Kritik bitte an Bernd Niquet

 

******* Von Bernd Niquet ist ein n e u e s Buch erschienen *******

Bernd Niquet, „Jenseits des Geldes. FÜNFTER TEIL“, Engelsdorfer Verlag, Leipzig 2019, 624 Seiten, 22 Euro

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Bernd Niquet und die Flüchtlingskrise. Die Geschichte von Bernd Niquet ist mittlerweile in den Jahren 2015 und 2016 angekommen. Das ist die Zeit des massenhaften und ungehinderten Zustroms von Flüchtlingen nach Deutschland. Die Hauptfigur der Ereignisse muss jetzt nicht mehr wie vorher nur die Lasten seines eigenen Lebens und seiner familiären Verhältnisse schultern, sondern sieht sich darüber hinaus gezwungen, aus sich selbst herauszutreten und sich ganz grundsätzliche weiterführende Gedanken zu machen.

»Immer, wenn die große Mittelmacht auf dem europäischen Kontinent verrückt spielt, resultieren daraus immense Verwerfungen. Wird der wirtschaftlichen Nord-Süd-Teilung zur Eurorettung jetzt auch noch eine kulturelle Ost-West-Spaltung zur Flüchtlingsrettung hinzugefügt? Denn das hieße ja nichts anderes als die bildliche Kreuzigung unseres Kontinents.«

Bernd Niquet ist Jahrgang 1956 und lebt trotz seines Umzugs im vergangenen Jahr weiterhin im selben ruhigen Außenbezirk von Berlin. Die ersten vier Teile von „Jenseits des Geldes“ sind ebenfalls im Engelsdorfer Verlag erschienen, und zwar in den Jahren 2011, 2012, 2013 und 2018.

Der obige Text spiegelt die Meinung der jeweiligen Autoren wider. Instock übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche rechtliche oder sonstige Ansprüche aus.

 

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