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Bitte jetzt nicht den Verstand verlieren!

Donnerstag, 12. März 2020 um 10:47

Von Bernd Niquet

Jeden Tag lese ich jetzt Nachrichten, die ich nie für möglich gehalten habe. Ich bin kein Virenexperte und sehe ein zweigeteiltes Bild: Die Zahlen aus China sind sehr ermutigend, kaum noch Neuinfektionen. Was hingegen in Italien passiert, verstehe ich nicht, und es ist eine Tragödie für das ganze Land. Es tut mir sehr leid, vor allem um die Schwerkranken und die kleinen Gewerbetreibenden.

Dennoch wird das Leben weitergehen. Und die Krise an der Börse wird ausgehen wie alle Krisen seit dem zweiten Weltkrieg auch. Die Delle wird wieder ausgeglichen und wir werden neue Höchsttstände erreichen.

Ich bin jetzt sogar weit optimistischer als 2008 und 2009. Denn damals hatten wir eine intrinsische, systemische Krise, heute hingegen haben wir es mit einem exogenen Schock zu tun.

Die derzeit frei fallenden Kurse, bei denen alle Aktien unabhängig von ihrer Qualität aus den Portfolios geworfen werden, signalisiert große Angst und/oder die Notwendigkeit, sich Geld beschaffen zu müssen. Das werden die Vermögensfonds der Erdölländer sein, vor allem aber wohl die zittrigen Aktionäre und Vermögensmanager.

Da ich 2008 gekauft habe, sehe ich keinen Grund, jetzt nicht auch zu kaufen. Ich habe mir drei Aktien ausgesucht, die ich schon lange haben wollte, die ich immer verpasst habe und die es jetzt zum Discountpreis gibt. Daher greife ich an jedem schwachen Tag zu bei Alphabet, Apple und Facebook.

Ich wüsste auch nicht, warum diese Unternehmen nun in der aktuellen Situation besonders leiden sollten. Und in Hinsicht auf andere gut aufgestellte Unternehmen denke ich, dass diese jetzt zwar Geschäftseinbußen zu verzeichnen haben, doch es sich dabei nur um eine Verschiebung handelt.

Und eine Verschiebung bei Nullzinsen ist rein rechnerisch eigentlich ein Nullereignis. Es sei denn, man hat Angst. Natürlich bin ich nicht ohne eine gewisse Furcht, doch trotz meiner gallischen Wurzeln glaube ich nicht, dass uns der Himmel auf den Kopf fallen wird.

Vor allem, vergessen Sie nicht: Jedem, der jetzt seine Aktien panisch auf den Markt wirft, steht immer jemand anderes gegenüber, der diese Aktien ganz bewusst kauft. Und: Wer die Aktien nicht hat, wenn sie fallen, der hat sie auch nicht, wenn sie steigen.

Ich bin jetzt sogar gespalten in mir selbst, ob ich mir wünschen soll, dass die Kurse noch weiter fallen sollen oder nicht. Denn je mehr sie fallen, umso billiger komme ich hinein. Und ich will mir dann doch auch noch Dow-Zertifikate kaufen.

Ich bin sicher, dass wir in zwei oder drei Jahren von der jetzigen Krise nichts mehr merken werden. Und so lange will ich eigentlich noch leben.

Ein Gradmesser für den gegenwärtigen Verlust des Verstandes bei vielen Marktteilnehmern ist für mich die 30-jährige Zero-Bundesanleihe, bei der also keine Zinsen gezahlt werden. Vor einer Weile habe ich diese einmal für den Fall empfohlen, dass wir überall Negativzinsen von vielleicht 2 Prozent bekommen werden. Dann steigt das Papier auf 120, habe ich da geschrieben. Das wäre auch rational bei derartigen Negativzinsen.

Jetzt ist das Papier allerdings bereits in der Krise auf mehr als 116 Prozent des Nennwertes gestiegen – und zwar ganz ohne Negativzinsen, die man als Anleger zu zahlen hätte. Das heißt, derzeit kaufen viele Marktteilnehmer ein Papier für 116, das in 30 Jahren zu 100 zurückgezahlt wird und bei dem man zwischenzeitlich keinen Euro an Zins erhält.

Man investiert also in ein Papier, das keine Erträge abwirft und ganz sicher mehr als 16 Prozent Verlust bringen wird. Das muss man erst einmal machen. Ich glaube, ohne Gehirnerweichung geht so etwas eigentlich gar nicht.

Vielleicht ist das ja ein Muster?

 

Anregungen oder Kritik bitte an Bernd Niquet

 

******* Von Bernd Niquet ist ein n e u e s Buch erschienen *******

Bernd Niquet, „Jenseits des Geldes. FÜNFTER TEIL“, Engelsdorfer Verlag, Leipzig 2019, 624 Seiten, 22 Euro

Am besten portofrei direkt beim Verlag bestellen: www.engelsdorfer-verlag.de

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Bernd Niquet und die Flüchtlingskrise. Die Geschichte von Bernd Niquet ist mittlerweile in den Jahren 2015 und 2016 angekommen. Das ist die Zeit des massenhaften und ungehinderten Zustroms von Flüchtlingen nach Deutschland. Die Hauptfigur der Ereignisse muss jetzt nicht mehr wie vorher nur die Lasten seines eigenen Lebens und seiner familiären Verhältnisse schultern, sondern sieht sich darüber hinaus gezwungen, aus sich selbst herauszutreten und sich ganz grundsätzliche weiterführende Gedanken zu machen.

»Immer, wenn die große Mittelmacht auf dem europäischen Kontinent verrückt spielt, resultieren daraus immense Verwerfungen. Wird der wirtschaftlichen Nord-Süd-Teilung zur Eurorettung jetzt auch noch eine kulturelle Ost-West-Spaltung zur Flüchtlingsrettung hinzugefügt? Denn das hieße ja nichts anderes als die bildliche Kreuzigung unseres Kontinents.«

Bernd Niquet ist Jahrgang 1956 und lebt trotz seines Umzugs im vergangenen Jahr weiterhin im selben ruhigen Außenbezirk von Berlin. Die ersten vier Teile von „Jenseits des Geldes“ sind ebenfalls im Engelsdorfer Verlag erschienen, und zwar in den Jahren 2011, 2012, 2013 und 2018.

Der obige Text spiegelt die Meinung der jeweiligen Autoren wider. Instock übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche rechtliche oder sonstige Ansprüche aus.

 

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